Am Mittwoch (29. Juli) wird Osram seinen Zwischenbericht für das dritte Quartal vorstellen. Im Fokus dürften dabei vor allem die Verkaufsspekulationen um das Lampengeschäft stehen. Zwar hätten potenzielle Käufer bereits Interesse gezeigt, ein Verkaufsprozess sei aber noch nicht in Gang.
Experten rechnen damit, dass sich die zuletzt positive Ergebnisentwicklung bei Osram auch im dritten Quartal fortgesetzt hat. Zu verdanken sei dieser Umstand vor allem den Sparbemühungen, die nun langsam Früchte tragen. Der Markt für traditionelle Lampen und Komponenten habe sich derweil weiter rückläufig entwickelt.
Interesse aus China
Osram-Chef Olaf Berlien dürfte sich dadurch in seinem Kurs bestätigt sehen – die Ausgliederung des Geschäfts mit Halogen-, Energiespar- und LED-Lampen ist längst beschlossene Sache. Wie genau es mit der Sparte und den 12.000 Beschäftigten weitergeht, ist indes offen. In der vergangenen Woche hatte das chinesische Unternehmen Shanghai Feilo Acoustics offiziell Interesse bekundet.
Wie ernst es die Chinesen mit dem Angebot meinen, ist allerdings unklar. Auch wenn bislang keine Details über die genaue Höhe der Offerte bekannt sind, hegt Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank Zweifel daran, ob die Fundamentaldaten von Feilo Acoustics eine Transaktion dieser Größenordnung überhaupt erlauben. Osram selbst hat klargestellt, dass kein Verkaufsprozess für das Lampengeschäft gestartet sei.
Deutsche Bank zuversichtlich
Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung vor den Zahlen bestätigt und das Kursziel von 55 auf 62 Euro angehoben. Analyst Uwe Schupp hat seine Gewinnschätzung um neun Prozent je Aktie erhöht. Außerdem verweist der Experte auf den Wandel des Unternehmens vom Leuchtmittelhersteller zum Autozulieferer und LED-Spezialisten – als gefragter Zulieferer für Fahrzeugbeleuchtung dürfte Osram von der gestiegenen Nachfrage im Automobilmarkt profitiert haben. Osram bleibe einer der deutschen "Top Picks".
Allzeithoch in Reichweite
Mit der Osram-Aktie ist es zuletzt wieder deutlich bergauf gegangen, in der Vorwoche hat sie kurzzeitig sogar die 50-Euro-Marke zurückerobert. Im schwachen Gesamtmarkt notiert der MDAX-Titel am Montag ein knappes Prozent im Minus, das Allzeithoch bei 52,74 Euro ist aber nach wie vor in Schlagdistanz.
(Mit Material von dpa-AFX)