Die Aktie von Osram hat in der Vorwoche kräftig Federn lassen müssen. Einige Analysten haben den Kurssturz zum Anlass genommen, um ihre Bewertung für den Lichttechnik-Spezialisten zu überprüfen.
Die NordLB hat Osram unmittelbar nach dem Kursrutsch von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft, das Kursziel aber von 50 auf 46 Euro gesenkt. Der Umbau und die neu gestartete Offensive würden die Margen des Lichtspezialisten zunächst stark belasten, schrieb Analyst Wolfgang Donie. Langfristig sei die Strategie aber sinnvoll. Das Kursniveau bietet aus seiner Sicht eine attraktive Einstiegsmöglichkeit.
Übertriebene Reaktion
Auch das Bankhaus Lampe hat das Kursziel von 60 auf 45 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung jedoch bestätigt. Trotz der angekündigten kostspieligen Wachstumspläne des Lichtspezialisten sei der darauf folgende Kurseinbruch übertrieben, so die Einschätzung von Analyst Karsten Iltgen.
Die US-Bank JPMorgan hat Osram von „Underweight“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel bei 43 Euro belassen. Nach dem Kursrückgang der Vorwoche sei das Chance/Risiko-Verhältnis der Aktie nun ausgewogener, so die Einschätzung von Analyst Andreas Willi. Der jüngste Kurseinbruch sei Ausdruck des Anlegerwiderstands gegen die neue Strategie des Lichttechnik-Unternehmens und könnte zu einer entsprechenden Anpassung der geplanten Maßnahmen führen.
Hohe Investitionen
In der Vorwoche hatte Osram die Aktionäre mit einer mauen Prognose für das laufende Geschäftsjahr geschockt. Hintergrund seien höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie der Bau einer LED-Fabrik in Malaysia im Zuge der Transformation vom klassischen Lampen- zum LED-Hersteller.
Abwarten!
Die Osram-Aktie ist in der Vorwoche um fast 30 Prozent eingebrochen und wurde dabei ausgestoppt. Trader können nun auf einen kurzfristigen Rebound setzten. Langfristig orientierte Anleger sollten zunächst die weiteren Entwicklungen abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)