Der Lichtspezialist Osram hat wegen eines immer schneller schrumpfenden Geschäfts mit Glühbirnen und Leuchtstoffröhren seine Umsatzprognose gesenkt. Das im MDAX notierte Unternehmen hält nun bestenfalls ein geringes Erlöswachstum für möglich, wie es am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Grundsätzlich geht der Vorstand des Unternehmens aber nur von einer Stagnation aus. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei knapp 5,3 Milliarden Euro. Das Wachstum mit LED-Leuchten kann bislang die Rückgänge im traditionellen Geschäft nicht wettmachen.
Weiterhin profitabel?
Nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hatte Vorstandschef Wolfgang Dehen im April noch das Ziel bestätigt, den Umsatz stärker zu steigern als die Weltwirtschaft wachsen wird. Allerdings war diese Prognose da schon mit einem Fragezeichen versehen worden. Am Ziel für die Profitabilität hielt Osram weiter fest. Die operative Marge soll weiter bei mehr als acht Prozent landen und der Konzerngewinn nach Steuern immer noch stark ansteigen. Bei der früheren Siemens-Tochter läuft ein hartes Sparprogramm. Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen so in die schwarzen Zahlen gekämpft. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 34 Millionen Euro.
Aktie angeschlagen
Die Analysten von Merrill Lynch senkten zuletzt ihre Einschätzung von "buy" auf "neutral" und das Kursziel von 53 auf 45 Euro. Die Aktie von Osram ist bereits in den vergangenen Monaten deutlich unter Druck gekommen. Nachbörslich am Dienstag hat das Papier erneut nachgegeben. Ein Großteil der schwächeren Geschäftsentwicklung dürfte aber zumindest bereits eingepreist sein. Zuletzt hat sich eine Bodenbildung angedeutet, die aber noch nicht abgeschlossen ist. Erst ein Sprung über den seit März ausgebildeten Abwärtstrend könnte eine Trendumkehr einleiten. Abwarten!
(Mit Material von dpa-AFX)