Die Aktie von Orocobre kam heute früh in Australien unter Druck und gab bis zum Handelsschluss um sieben Prozent auf 4,44 Australische Dollar nach, was 3,13 Euro entspricht. Handelt es sich nur um Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg der vergangenen Tage oder steckt mehr dahinter?
Nach einem Kursanstieg von zeitweise fast 30 Prozent seit Jahresbeginn sind größere Gewinnmitnahmen nichts Außergewöhnliches. Aber es gibt auch eine fundamentale Begründung für die recht schwache Tagesperformance von Orocobre, der australische Lithium-Produzent hat bei seinem aktuellen Quartals-Update etwas enttäuscht.
Rückläufiger Umsatz
So konnte im Dezember-Quartal zwar die Lithium-Produktion im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent auf 3.529 Tonnen gesteigert werden, aber davon wurden letztlich nur 2.995 Tonnen verkauft. Ein Streik im Hafen von Antofagasta (Chile) und Verzögerungen aufgrund des Weihnachtsfestes behinderten die ursprünglich geplanten Auslieferungen. Unter dem Strich hat Orocobre im Dezember-Quartal mit insgesamt 27 Millionen Dollar 19 Prozent weniger umgesetzt als im Vorquartal.
Kleine Preisdelle
Die Produktionskosten konnten zwar um ein weiteres Prozent auf 3.530 Dollar pro Tonne gesenkt werden, der durchschnittliche Verkaufspreis ging aber mit vier Prozent auf 9.007 Dollar deutlich stärker zurück. Aber das Unternehmen hat zugleich betont, dass die Nachfrage sehr hoch sei, insbesondere aus China. Schon für das laufende Quartal hat Orocobre daher wieder steigende Verkaufspreise angekündigt.
Interessante Kaufchance
Das etwas schwächere Quartal ändert nichts an den weiter sehr guten Perspektiven des Lithium-Produzenten. Zukünftig ist mit einer anhaltenden Lithium-Knappheit und entsprechend steigenden Preisen zu rechnen. Der aktuelle Kursrücksetzer bei der Orocobre-Aktie bietet daher durchaus eine interessante Kaufgelegenheit.
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