Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 94,39 US-Dollar. Das waren 1,04 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 70 Cent auf 88,47 Dollar.
In den vergangenen Tagen haben sich die Ölpreise etwas von ihrer schwachen Tendenz in den Wochen zuvor erholt. Dazu trug eine deutliche Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ bei. Wie die rund 20 Länder am Mittwoch bekannt gaben, soll die Tagesproduktion ab November um zwei Millionen Barrel verringert werden. Unter dem Strich werde die Kürzung allerdings nur etwa halb so hoch ausfallen, da mehrere Opec-Länder seit längerem weniger als die vereinbarte Förderung produzierten, erklärte der Energieminister Saudi-Arabiens.
Unterdessen hat die Europäische Union am Donnerstag ein achtes Maßnahmenpaket gegen Moskau auch formell beschlossen. Die Sanktionen umfassen unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen für einen Preisdeckel auf Öl-Importe aus Russland. Dies könnte dazu führen, dass die Nachfrage nach nicht-russischem Öl zulegt und die Preise weiter steigen. In Kraft treten soll der Preisdeckel für russisches Rohöl Anfang Dezember, wenn auch ein EU-Einfuhrverbot über den Seeweg gültig wird, und für Erdölprodukte im Februar 2023.
Nach den positiven Vorgaben sind am Donnerstag die Ölwerte stark gefragt. Chevron ist mit einem Plus von 1,9 Prozent der Top-Gewinner im Dow Jones. Occidental Petroleum (plus 4,3 Prozent), APA (plus 4,2 Prozent), Marathon Oil (plus 3,7 Prozent), Exxon Mobil (plus 2,9 Prozent) und Schlumberger (plus 2,8 Prozent) gehören zu den acht stärksten Werten des Tages im S&P 500.
DER AKTIONÄR bleibt für die Ölwerte weiterhin zuversichtlich, investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil.