Die Ölpreise sind am Freitag deutlich gestiegen. Grund dafür ist, dass Russland die Förderung kürzen will. Ein Barrel (159-Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag zeitweise über 86 Dollar. Sollte Russland in Zukunft weitere Produktionskürzungen vornehmen, könnte der Ölpreis schnell wieder über die 100-Dollar-Marke steigen.
Moskau hat wegen der vom Westen beschlossenen Preisobergrenze für russisches Rohöl angekündigt, ab März die Ölförderung zu kürzen. "Wie vorher erklärt, werden wir denjenigen, die direkt oder indirekt das Prinzip des Preisdeckels nutzen, kein Öl verkaufen. Darum wird Russland ab März freiwillig seine Förderung um 500.000 Barrel pro Tag senken", sagte Vizeregierungschef Alexander Nowak am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Eine weitere Kürzung sei nicht ausgeschlossen.
Wie Bloomberg berichtet, wollen die in der Opec+ organisierten Förderstaaten ihre Fördermengen nicht erhöhen, um den Wegfall der russischen Produktionsmenge auszugleichen. Die US-Nachrichtenagentur berief sich dabei auf einen namentlich nicht genannten Delegierten des von Saudi-Arabien dominierten Ölverbunds.
Auch auf Wochensicht ging es mit den Ölpreisen kräftig nach oben. So hat sich Rohöl aus der Nordsee seit Montag um mehr als sechs Dollar je Barrel verteuert. Als einer der wesentlichen Preistreiber am Ölmarkt gilt auch die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung in China und damit auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Die geplanten Förderungskürzungen seitens Russland werden das Angebot am Ölmarkt reduzieren, weshalb steigende Preise die logische Konsequenz sind. Trader, die der jüngsten Empfehlung gefolgt sind und den Schein mit der WKN MD0V57 gekauft haben, liegen zweistellig vorne und können den Stopp auf Einstandsniveau nachziehen.
(mit Material von dpa-AFX)