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Ölpreis-Turbulenzen: Seltene Konstellation für WTI!

Ölpreis-Turbulenzen: Seltene Konstellation für WTI!
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26.04.2020 ‧ Dr. Dennis Riedl

Der Ölpreis hat in der abgelaufenen Woche zahlreiche „Rekorde“ aufgestellt: Größter Absturz seit einem Jahresbeginn, erstmalig negative Preise beim aktuellen WTI-Kontrakt – und eine historisch einmalige Diskrepanz zwischen Brent- und WTI-Öl. Letzterer ist aus Anlegersicht besonders interessant. Aber auch die folgende Frage dürfte für Autofahrer interessant sein: Ist das nun der richtige Zeitpunkt, um sich über einen Ölinvestment beispielsweise die aktuell niedrigen Benzinpreise auf lange Zeit zu sichern?

Ölmarkt: WTI historisch günstig gegenüber Brent

Der stark gesunkene Ölbedarf hat allen voran in den USA für Turbulenzen gesorgt. Randvolle Lager führten dazu, dass Spekulanten sich teilweise sogar bereit zeigten, den Abnehmern ihrer Ölbestände noch Geld draufzulegen. Das hatte mannigfaltige Konsequenzen. Eine davon ist, dass die seit jeher extrem hohe Korrelation zwischen den verschiedenen Ölsorten so stark gekippt ist wie nie zuvor.
Die folgende Grafik zeigt die Diskrepanz des Preises für die europäische Sorte Brent gegen den amerikanischen WTI. Zum Wochenschluss ist der Brent 29 Prozent teurer als WTI – in der Spitze waren es sogar über 70 Prozent. Aber auch die aktuelle Diskrepanz hatte in der Geschichte der Ölpreise nie lange Bestand. Eine interessante Spekulation wäre es also, WTI zu kaufen und Brent zu verkaufen, um auf eine Normalisierung der Kurse zu setzen. Diese Strategie macht Anleger also wohlgemerkt unabhängig von der übergeordneten Richtung des Ölpreise! Nähere Ausführungen hierzu finden Sie in meinem aktuellen TV-Report.

Öl als Benzinpreis-Hedge

Für diejenigen, die sich in den letzten Jahren häufig über teure Spritpreise geärgert haben, besteht aktuell zudem eine Gelegenheit, sich die günstigeren Preise längerfristig zu „sichern“. Ein Long-Engagement im Öl kann etwaige, höhere Benzinkosten ausgleichen – zumindest, solange sie durch einen Wiederanstieg des Ölpreises hervorgerufen werden (anstelle z.B. von Steuererhöhungen). Natürlich entginge einem dann auch der Vorteil noch günstigerer Benzinpreise, sollte sich der Ölpreis noch weiter verbilligen.

Link zur Sendung: Aktuelle Situation am Ölmarkt.

Für systematisch orientierte Anleger bieten die aktuellen Marktturbulenzen selten große Chancen. Auch wenn immer die Gefahr besteht, dass es „diesmal anders ist“ – die Ölpreise haben einen Teil der Ineffizienzen bereits zum Ende der Woche aufgelöst. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch in diesem Markt irgendwann wieder marktübliche Gesetze gelten, ist hoch.

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