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07.01.2015 ‧ Maximilian Steppan

Öl-Aktien im Blickpunkt: Weltkonzern in Schwierigkeiten (4)

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Der Ölpreis verliert weiter an Boden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar kostet 50,61 Dollar. Damit rückt das Tief vom Dezember 2008 bei 38 Dollar immer mehr in den Fokus. Händler erklärten den aktuellen Preisrückgang am Ölmarkt mit der Aussicht auf weiter steigende Ölreserven in den USA. Ein Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt ist ein Hinweis für eine geringere Nachfrage. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Nachmittag veröffentlichen.
Außerdem spiele eine Einschätzung von Experten der Citigroup eine Rolle beim Handel am Ölmarkt. Demnach dürften sich die Ölimporte in der zweitgrößten Volkswirtschaft China im laufenden Jahr abschwächen. Ein zu hohes Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt hat die Ölpreise seit dem vergangenen Sommer um mehr als die Hälfte einbrechen lassen.
Am Ölpreis hängen auch die Aktien der Ölförderer und Öldienstleister. DER AKTIONÄR stellt im Rahmen einer Serie einige Werte vor. Generell sollte der Einstieg bei allen Titeln erst nach einer Bodenbildungsphase des Ölpreises gewählt werden.


Petrobras
Mit einem Börsenwert von 36 Milliarden Euro (119 Milliarden Brasilianischer Real) gehört der Wert zu den Schwergewichten unter den Öl-Aktien. Das Unternehmen exploriert und produziert Öl und Erdgas. Petrobras betreibt Öltanker, Versorgungspipelines, Wärmekraftwerke und petrochemische Anlagen in Südamerika und anderen Teilen der Welt. Neben dem Ölpreisverfall und der schwächelnden brasilianischen Wirtschaft hat der halbstaatliche Konzern auch mit einem Korruptionsskandal größeren Ausmaßes zu kämpfen. Brasilianische Bauunternehmen sollen über mehrere Jahre ein Kartell gebildet haben, um sich Aufträge in Höhe von etwa 18 Milliarden Euro bei Petrobras zu erschwindeln. Darin verwickelt waren Petrobras-Funktionäre und auch politische Funktionäre. Zuletzt hat sich die brasilianische Staatspräsidentin Maria des Gracas Foster demonstrativ vor die Konzernspitze gestellt. Diese kritische Ausgangslage spiegelt sich auch im niedrigen 2015er- KGV von 5 wider. Auch die Analysten sind der Petrobras-Aktie gegenüber kritisch eingestellt. Von 16 Experten raten nur vier zum Kauf, bei elf Halteempfehlungen und einer Verkaufsempfehlung.

Bis zum Ölpreisverfall hatte sich die charttechnische Lage mit dem Bruch des Abwärtstrends und der Zurückeroberung der 200-Tage-Linie wieder deutlich aufgehellt. Danach kam die Aktie wieder deutlich unter Druck und verlor 70 Prozent ihres Wertes. Anleger sollten die Aktie vorerst meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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