Der Crash der Kryptowährungen, das Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Krypto-Miner, die Sorge vor schrumpfenden PC-Verkäufen und dann noch der anstehende Aktiensplit – alles Faktoren, die in den vergangenen Tagen für regen Handel und höhere Volatilität bei der Aktie von Nvidia sorgten. Am Dienstagabend ging es dann in einem freundlichen Gesamtmarkt rund 2,5 Prozent nach oben – und es könnte so weitergehen.
Denn um das Kursziel des Analysten Chris Caso von Raymond James zu erreichen, braucht es noch einige gute Handelstage. Der Experte hat am Dienstag das Kursziel für die Nvidia-Aktie von 750 Dollar auf 900 Dollar hochgestuft, was ausgehend vom aktuellen Kurs von 755,47 Dollar einem Potenzial von über 19 Prozent entstrechen würde.
In seiner Studie hob der Analyst dabei nicht nur die anhaltende Stärke bei den Grafikkarten hervor, sondern sieht auch kräftigeres Wachstum im Data-Center. „Nachdem wir in der vergangenen Woche Stichproben genommen haben, […] sind wir überzeugt, dass sich das Wachstum im Data-Center aufgrund des höheren Engagements der Hyperscaler, der Erholung der Unternehmensaktivitäten und der Zunahme von virtuellen Maschinen beschleunigt hat“, schreibt Caso.
Das Data-Center-Segment, in dem Nvidia mit seinen Chips hilft, die KI-Berechnungen von Hyperscaler wie Google zu beschleunigen oder Wissenschaftlern die Sequenzierung von Virus-DNA zu erleichtern, hat im vergangenen Quartal ein Umsatzplus von 97 Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar erzielt. Damit ist das Server-Geschäft etwas kleiner als das Gaming-Segment (+106% YoY auf $2,76 Mrd.), war aber vor der Pandemie größer und wies damals auch im Vergleich die höheren Wachstumsraten auf.
Großes Fragezeichen bleibt Arm
Spannend ist auch, dass Caso nicht annimmt, dass die Übernahme von Arm von den Wettbewerbsbehörden genehmigt wird. DER AKTIONÄR rechnet für den Fall, dass der Zukauf scheitert, mit Kursverlusten bei der Nvidia-Aktie – wenn auch nur kurzfristig.
Denn langfristig bleiben die Aussichten hervorragend: Der Gaming-Markt entwickelt sich stark, die Schwäche bei den Kryptos sollte nur mittelfristig anhalten, das Data-Center-Geschäft zeigt sich aussichtsreich und die große Zukunft der Automotive-Sparte steht noch bevor. Die Nvidia-Aktie bleibt ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist un-mittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwick-lung profitieren können: Nvidia.