Schon oft hat der berüchtigte Short-Seller Andrew Left von Citron Research versucht, von fallenden Kursen bei Nvidia zu profitieren. Doch die Short-Attacken der Killer-Zitrone waren genau das, nach was es klingt: Trash! Das könnte sich allerdings bald ändern.
Insgesamt vier Mal hat Andrew Left bisher versucht Nvidia zu shorten. Die erste Attacke erfolgte am 9. Juni 2017. Damals notierte die Aktie des Chip-Herstellers bei 149,60 Dollar – heute bei 282,82 Dollar. Der Short-Seller hat höchstwahrscheinlich massive Verluste zu verzeichnen. Am Dienstag startete er jedoch einen fünften Versuch – und diesmal könnte die Wette aufgehen. Sein Kursziel: 200 Dollar.
$NVDA on its way to $200. With short interest at an all time low and datacenter facing major competition not even ray tracing can support these lofty levels. For full story go to https://t.co/Fn9MwJO3Xn for the 10 reasons we see $200
— Citron Research (@CitronResearch) 21. August 2018
Left sieht zu Recht einige Risiken in den unterschiedlichen Branchen in denen Nvidia seine Grafikchips anbietet. Im Automotive-Bereich will Tesla beispielsweise eigenen Halbleiter entwickeln. Im Krypto-Bereich sind die Preise derart gesunken, dass sich Neuinvestitionen in Mining-Hardware aktuell nicht lohnen. Im Data-Center-Bereich holen andere Prozessoren wie FPGAs und CPUs auf.
Es bleibt damit nur das Gaming-Segment. Hier ist Nvidia unangefochtener Marktführer. Doch der einzige Konkurrent AMD lauert bereits.
Angesichts dieser Risiken kann die Nvidia-Aktie jedoch weiterhin eine ungebrochene Rallye verzeichnen. Kein Wunder, denn in der Vergangenheit haben sich dank Krypto-Hype, Deep Learning und Gaming-Boom die Grafikchips hervorragend verkauft. Aber aufgepasst: Denn während die Gewinne sich in den vergangenen Jahren verdreifacht haben, hat sich das KGV versiebenfacht. Anleger erwarten damit eine ebenso überragende Zukunft wie Vergangenheit. Ein Szenario, dass angesichts der vorher genannten Risiken eher unwahrscheinlich sein dürfte.
Mehr zu Nvidia lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR 34/2018.