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19.07.2016 Marion Schlegel

Novartis-Aktie: Gewinnrückgang in Sicht, aber…

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Novartis

Der Pharmakonzern Novartis schließt einen Gewinnrückgang im laufenden Jahr nicht mehr aus. Schwindende Umsätze bei seinem Krebsmittel Gleevec und gesteigerte Ausgaben für das Herzmedikament Entresto drücken auf die Profitabilität. Das operative Ergebnis könnte 2016 weitgehend stabil bleiben oder auch um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz sinken, teilte der Schweizer Konzern am Dienstag in Basel mit. Bislang hatte Novartis einen stabilen operativen Gewinn in Aussicht gestellt. Beim Umsatz rechnet der Konzern weiter mit einem Wert auf Vorjahresniveau.

Novartis Chef Joseph Jimenez ficht das nicht an. Er sei davon überzeugt, dass sich die Investitionen in den Hoffnungsträger Entresto auszahlen und bereits in der zweiten Jahreshälfte zu höheren Umsätze führen werden. Im Gesamtjahr dürfte das Mittel voraussichtlich rund 200 Millionen Dollar einbringen. Da das Medikament gegen Herzschwäche in Europa schneller angenommen wird als in den USA, will Novartis unter anderem einen Außendienst aufbauen und in Fortbildung investieren, um das Bewusstsein für die Krankheit zu erhöhen.

Auch der Markt zeigte sich von dem gesenkten Ausblick kaum beunruhigt: die Novartis-Aktie notierte im frühen Handel nur knapp im Minus. Novartis habe alles in allem ein ordentliches zweites Quartal gehabt, lobte das Analysehaus Bernstein Research.

Die Erwartungen der meisten Analysten konnte der Konzern trotz einer rückläufigen Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis im Quartal übertreffen. Das operative Ergebnis ging um sieben Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar (3 Milliarden Euro) zurück. Unter dem Strich verdiente Novartis mit 2,9 Milliarden Dollar fünf Prozent weniger.

Die Erlöse schrumpften um zwei Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar, wobei sich vor allem die rückläufigen Verkäufe von Gleevec auswirkten. Novartis kann das Krebsmittel in den USA nicht mehr exklusiv vermarkten und bekommt daher die Konkurrenz von günstigeren Nachahmermedikamenten (Generika) zu spüren. Auch die Umsätze bei der auf Augenkrankheiten spezialisierten Tochter Alcon gingen weiter zurück. Gut liefen hingegen die Geschäfte mit Gilenya gegen Multiple Sklerose, dem Leukämiemittel Tasigna oder mit Cosentyx zur Behandlung von Schuppenflechte.

Langfristig hochinteressant

Die Aktie von Novartis verliert am Vormittag 1,1 Prozent auf 73,41 Euro. Trotz des gesenkten Ausblicks bleibt der Wert für Langfristinvestoren höchst interessant. Mit der Neupositionierung in den vergangenen Jahren hat sich Novartis enorm stark aufgestellt und könnte insbesondere im Bereich der Biosimilars und auch im Onkologiebereich für positive Überraschungen sorgen. Die Aktie zählt Merck und Glaxosmithkline zu den aussichtsreichsten Papieren der Branche. Auch Roche ist stark aufgestellt, die Aktie ist jedoch nach dem Rutsch unter die 200-Tage-Linie charttechnisch leicht angeschlagen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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