Was für eine starke Performance! Innerhalb von nur drei Handelstagen hat die Aktie des norwegischen Billigfliegers Norwegian Air Shuttle (NAS) in der Spitze über 30 Prozent zugelegt. Hintergrund sind – wieder einmal – aufkommenden Übernahmegerüchte. Was ist dran und wie sollten sich Anleger aktuell verhalten?
Es geht erneut darum, dass einige Marktteilnehmer darauf setzen, dass IAG den norwegischen Konkurrenten übernehmen könnte. Die spanische Zeitung OKdiario hatte berichtet, dass IAG einen Deal vorbereite. Innerhalb von 15 Tagen könnte ein Angebot über 70 bis 85 Kronen abgegeben werden, das zum Zeitpunkt des Berichts eine Verdopplung des NAS-Kurses bedeuten würde.
"Kein Interesse"
Dies alles klingt natürlich sehr verlockend. Eher blöd klingt dann aber in diesem Zusammenhang das Dementi von IAG. Denn heute hat die Mutter von British Airways und Iberia ganz klar erklärt, dass man weiterhin „nicht interessiert“ an einem Kauf von NAS sei. Sattdessen wolle man wie bereits vor Monaten angekündigt wurde, die Beteiligung von 3,93 Prozent am Billigflieger verkaufen.
Ohne einen starken Partner dürfte es für NAS aber sehr schwierig bleiben. Der Konzern dürfte im laufende Jahr einen Nettoverlust von umgerechnet etwa 180 Millionen Euro verbuchen. Ein beträchtlicher Betrag in Anbetracht der Tatsache, dass das Eigenkapital der Airline auf nur noch 320 Millionen Euro geschrumpft ist. Zudem dürfte NAS auch 2020 wieder rote Zahlen schreiben
Finger weg!
Es wäre zwar durchaus denkbar, dass sich ein Rivale NAS auf dem aktuellen Niveau unter den Nagel reißt, darauf wetten sollte man aber eher nicht. Daher rät DER AKTIONÄR Anlegern weiterhin davon ab, auf die Rettung von NAS zu spekulieren. Die Risiken bleiben einfach zu hoch.