Die Corona-Krise trifft auch die großen Turbinenbauer. Von Januar bis März haben sowohl Nordex als auch Siemens Gamesa und der Weltmarktführer Vestas rote Zahlen geschrieben. Langfristig stimmen die Aussichten aber weiterhin. In Deutschland gibt es inzwischen auch gute Nachrichten aus der Politik. Zudem schreitet die technologische Entwicklung weiter voran.
In Deutschland hat sich die Große Koalition in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass die umstrittene 1.000-Meter-Abstandsregelung nicht bundesweit eingeführt werden soll. Die Bundesländer sollen Spielraum bekommen, die Regelung individuell zu gestalten.
Damit könnte dem jüngsten Trend, dass hierzulande kaum noch neue Windkraftanlagen gebaut werden, entgegengewirkt werden. Vor allem für Nordex wäre eine positive Entwicklung auf dem deutschen Heimatmarkt wichtig, auch wenn zuletzt andere Märkte deutlich an Bedeutung gewonnen haben.
Siemens Gamesa hat zuletzt dagegen mit einer 14-Megawatt-Turbine - der größten, die je gebaut wurde - für Offshore-Energie für Aufsehen gesorgt. Während Nordex hier bislang nicht weiter aktiv ist, sehen die Siemens-Tochter und auch Vestas in den Turbinen auf hoher See viel Potenzial. Noch ist der Markt zwar deutlich kleiner, doch das könnte sich ändern. Die Vorteile sind offensichtlich: Es droht weniger Widerstand von Windgegnern, am Meer weht der Wind stärker und konstanter als am Festland und die Turbinen können deutlich größer gebaut werden.
Offshore-Wind hat viel Potenzial. Noch spielt der Markt aber lediglich eine geringe Rolle. Die Turbinenbauer freuen sich dennoch seit Monaten über volle Auftragsbücher. Durch die Corona-Krise wurde das Margenproblem aber wieder einmal deutlich. Das Risiko bleibt deshalb hoch. Wer investieren will, sollte auf den dänischen Weltmarktführer Vestas setzen.