Die Aktien von Nordex und Siemens Energy starteten am Dienstag mit deutlichem Verlust in den Handel. Auslöser waren die aktuellen Quartalszahlen des dänischen Wettbewerbers Vestas, der seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erneut nach unten korrigierte. Infolgedessen verliert die Vestas-Aktie acht Prozent.
Vestas konnte zwar im dritten Quartal den bereinigten operativen Gewinn von 70 auf 235 Millionen Euro steigern und die Marge von 1,6 auf 4,5 Prozent verbessern, jedoch blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Umsatz stieg um fast 20 Prozent auf knapp 5,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Vestas 127 Millionen Euro, verglichen mit 28 Millionen Euro im Vorjahr.
Der Grund für den Kursrückgang ist, dass Vestas seinen Jahresausblick auf das untere Ende der EBIT-Prognosespanne von vier bis fünf Prozent senkte. Unternehmenschef Henrik Andersen führt dies auf schwächere Margen im Servicegeschäft und höhere Garantierückstellungen zurück. Schon im August hatte Vestas das obere Ende seiner Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 aufgrund höherer Dienstleistungskosten und operativer Ineffizienzen reduziert. Der Jahresumsatz soll nun zwischen 16,5 und 17,5 Milliarden Euro liegen.
Politische Risiken
Zusätzlich belasten politische Faktoren die Green-Tech-Aktien: Schweden hat Baupläne für insgesamt 13 Offshore-Windparks entlang der Ostküste gestoppt, da diese die Verteidigungsfähigkeit durch Radarstörungen beeinträchtigen könnten. Auch die Unsicherheit hinsichtlich des Fortbestands der Ampelkoalition in Deutschland setzt die Aktien unter Druck.
Die aktuellen Zahlen von Vestas verdeutlichen erneut das altbekannte Problem der Windbranche: die anhaltend niedrige Profitabilität. Der deutsche Konkurrent Nordex wird am Donnerstag, 7. November, seine Quartalszahlen vorlegen und muss beweisen, ob die Margen stimmen. Für Anleger bleibt derzeit Siemens Energy die bevorzugte Wahl, da sich die Börse derzeit auf die anderen, besser laufenden Sparten konzentrieren.