Seit Monaten freut sich Nordex über einen regelrechten Auftragsboom in der Windbranche. Doch bei der Profitabilität hinkt der Turbinenbauer nach wie vor deutlich hinterher. Durch die Corona-Krise dürfte sich der Sprung in die schwarzen Zahlen weiter verzögern. Doch der Konzern sieht sich auf dem guten Weg und hat bereits Maßnahmen ergriffen, um endlich den Turnaround zu schaffen.
„Wir haben sehr wettbewerbsfähige neue Produkte, die sowohl auf Volumen- als auch auf Wachstumsmärkte zugeschnitten sind“, sagte Nordex-Chef José Luis Blanco im Exklusiv-Interview mit dem AKTIONÄR. „Mit diesen erzielen wir höhere Margen, und der Anteil dieser neuen Produkte in unserem Auftragseingang und somit auch im Order Backlog nimmt kontinuierlich zu.“
„In den letzten Jahren haben wir große Fortschritte bei der Senkung unserer Einkaufskosten gemacht. Unterstützt wird dies durch unsere internationale Lieferkette, die wir in den Best-Cost-Ländern weiter ausbauen.“, verweist er zudem auf die veränderte Kostenstruktur. „Und: Mittlerweile haben wir Produktionsstandorte in Lateinamerika, Indien und Europa – nahe unseren Volumenmärkten. Die räumliche Nähe zu großen Märkten ermöglicht es, die Logistikkosten zu optimieren.“
Nordex ist auf dem richtigen Weg. Langfristig dürften sich die Maßnahmen auszahlen. Spekulative Anleger können deshalb eine Position eingehen, sollten aber bedenken, dass das Risiko durch die Corona-Krise gerade bei unprofitablen Unternehmen groß ist.