Das Klimapaket der Bundesregierung, das am vergangenen Freitag beschlossen wurde, wirkte sich positiv auf Erneuerbare-Energien-Werte aus. Sowohl Nordex als auch die Papiere von SMA Solar konnten zunächst deutlich zulegen. Allerdings konnten nicht beide Werte die Gewinne verteidigen. Während SMA Solar mit einem Plus von knapp fünf Prozent im Wochenvergleich weiter der stärkste Wert im SDAX ist und sogar am Donnerstag ein neues Jahreshoch markieren konnte, musste Nordex sämtliche Gewinne wieder abgeben.
Belastend wirkten bei der Aktie von Nordex auch der deutliche Ausbau von Netto-Leerverkaufspositionen vonseiten der Shortseller. Zudem trennten sich einige Anleger von dem Papier, nachdem es an der wichtigen 200-Tage-Linie gescheitert war. Für weiteren Druck sorgt die Analyse der US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie hat das Kursziel für Nordex von 10,90 auf 10,60 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Analyst Ajay Patel begründete seine reduzierten Erwartungen für die Auftragsbücher des Herstellers von Windkraftanlagen in einer am Donnerstag präsentierten Studie mit niedrigeren Preisannahmen für Neuaufträge. Außerdem geht der Experte nun für dieses Jahr von höheren Investitionen aus als bisher.
Positiv äußerte sich Patel hingegen zu Vestas. Zwar hat er auch hier das Kursziel leicht von 704 auf 702 dänische Kronen gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen. Der Analyst bezog in seine Studie die neuen Ziele des Herstellers von Windkraftanlagen, angepasste Annahmen für die Auftragsbestände und höhere Investitionen in sein Bewertungsmodell ein.
Auch DER AKTIONÄR sieht dies ähnlich. Auch für ihn ist weiterhin der profitable Weltmarktführer Vestas ganz klar der Aktie von Nordex vorzuziehen. Zudem ist das Papier der Dänen mit einem 2020er-KGV von 15 deutlich günstiger bewertet als Nordex, die ein KGV von 23 vorzuweisen hat. Für den Wechselrichterhersteller SMA Solar gilt es, die neu gewonnene Stärke zu nutzen, um dem jüngsten Ausbruch verteidigen zu können.
(Mit Material von dpa-AFX)