Die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien ist trotz Corona-Pandemie ungebrochen hoch. Vor allem bei den Turbinenbauern sind die Auftragsbücher nach wie vor prall gefüllt. Doch Nordex, Vestas und Co haben in den ersten Quartalen rote Zahlen geschrieben. DER AKTIONÄR zeigt, wie die Situation bei den Wettbewerbern derzeit ist.
Nordex kämpft seit Jahren mit der mangelnden Profitabilität. Durch die Corona-Pandemie verschärft sich die Situation, auch im ersten Quartal hat der Konzern einen Verlust eingefahren. Doch die Auftragsbücher sind voll, die neue Turbinengeneration Delta4000 verspricht höhere Margen.
Dank einer Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr und dem starken Großaktionär Acciona im Rücken ist die finanzielle Situation zudem noch nicht dramatisch. Nordex denkt zudem darüber nach, einige Projekte zu verkaufen und so Kasse zu machen. Gelingt dann tatsächlich der Turnaround, ist deutlich mehr drin.
Skandinavische Perle
Der dänische Weltmarktführer Vestas überzeugt dagegen eigentlich gerade wegen seiner hohen Marge. Doch im ersten Quartal schrieb auch Vestas corona-bedingt rote Zahlen. Allerdings sollte dies nur ein temporäres Problem sein. Die Spitzenposition auf dem Weltmarkt dürfte sich auch künftig auszahlen, Skaleneffekte und die starke Technologie sollten die Rendite auf hohem Niveau halten.
Anleger haben die Wahl. Vestas ist bestens positioniert in einem stark wachsenden Markt und fährt bereits solide Gewinne ein. Entsprechend ist aber auch die Bewertung höher. Die Aktie ist für konservative Anleger geeignet.
Wer es spekulativer mag, kann bei Nordex zugreifen und auf die Trendwende setzen. Zweistellige Kurse hat die Aktie bereits wieder erreicht. Schafft der Konzern den Sprung in die schwarzen Zahlen, ist das weitere Potenzial immens.