Die Branche der Windkraftanlagenbauer ist seit einiger Zeit wieder im Aufwind. Die Hersteller hatten in den vergangenen Jahren unter einem harten Preiskampf gelitten. Sie reagierten mit Sparprogrammen, denen auch etliche Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Vestas schloss mehrere Produktionsstätten, die Belegschaft reduzierte sich fast um ein Drittel. Ehe die Trendwende vor einem Jahr gelang, hatte das Unternehmen neun Quartale nacheinander rote Zahlen geschrieben. Seit September 2013 steht Anders Runevad an der Konzernspitze.
Einsparungen fruchten
Runevad drehte kräftig an der Kostenschraube. Mit Erfolg: Vestas hat seine lange Krise endgültig abgehakt. Vor wenigen Tagen schloss Vestas das vierte Quartal nacheinander mit einem Gewinn ab. Mehr noch: Die Umsatzprognose für 2014 erhöhte der Vorstand noch einmal um eine Milliarde auf gut sieben Milliarden Euro. Dabei soll auch die Profitabilität weiter steigen - nun ist eine Umsatzrendite von mindestens 8 Prozent angepeilt.
Nachholpotenzial
Davon ist Nordex noch weit entfernt. Vorstand Jürgen Zeschky will im Jahr 2014 eine Marge zwischen 4,5 und 5 Prozent erreichen. Was den Umsatz betrifft, so soll dieser in der Range zwischen 1,65 und 1,75 Milliarden Euro liegen. Zeschky hat im laufenden Jahr die Prognose mehrmals nach oben angehoben. Kein Wunder, hat Nordex doch in den letzten Monaten einen Auftrag nach dem anderen an Land gezogen.
Schöne Entwicklung
Die Vestas-Aktie hat nach der Korrekturbewegung wieder nach oben gedreht. Der Trend zeigt weiterhin nach oben. Im Vergleich zu Nordex ist der Verschuldungsgrad allerdings weitaus höher. Von daher bleibt der Favorit in der Windkraftbranche die Aktie von Nordex. Für das Nordex-Management sollte es in den nächsten Jahren möglich sein, Wachstumsraten zwischen 15 und 25 Prozent zu stemmen. Dazu kommt, dass auch die Margen noch Upside-Potenzial haben. Nachdem die Nordex-Aktie den Widerstand bei 15 Euro geknackt hat, liegt das nächste Ziel jetzt im Bereich von 17 Euro.
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