Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex kann mal wieder einen größeren Auftrag einheimsen - diesmal aus Argentinien. Die Börse reagiert wie so oft bei derartigen Nachrichten mit steigenden Kursen.
Die Nordex Group hat vom Stromversorger AES Argentina Generación, einer Tochtergesellschaft der AES Corporation, einen Auftrag über die Lieferung von 30 Turbinen vom Typ AW132/3300 erhalten. Nach dem größten Einzelauftrag über 595 Megawatt aus Brasilien im Juli folgt nun einer mit einer Gesamtleistung von 99 Megawatt.
Neuer Windpark nahe Buenos Aires
Der Windpark „Energética“ liegt in der Provinz Buenos Aires bei Bahia Blanca. Die Nordex Group wird die Turbinen und die 120 Meter hohen Betontürme lokal in Argentinien herstellen. Der Auftrag umfasst zudem den mehrjährigen Service des Parks. Argentinien leidet derzeit unter einer extremen Inflation und einem stark fallenden Peso.
Nordex hatte wegen des harten Wettkampfs in der Branche im vergangenen Jahr unter einer Auftragsflaute gelitten. Doch in diesem Jahr erlebt der Konzern einen Orderschub. Zur Halbjahresbilanz konnte das Management bereits von mehr als verdoppelten Aufträgen berichten. Dennoch schreibt das Unternehmen unter dem Strich noch Verluste.
Aufträge aus Deutschland darben
Das Deutschland-Geschäft leidet weiterhin. Jahrelang hatte die gesamte Branche von reichlich Fördergeldern und den Ausbauplänen der Bundesregierung profitiert, doch der Wind hat sich inzwischen gedreht. An den Subventionen wird gesägt und die Konzerne müssen hierzulande um öffentlich ausgeschriebene Aufträge buhlen.
Die Nordex-Aktie wird immer wieder mal kurz beflügelt, wenn ein Auftrag bekannt wird. Heute sprang der TecDAX-Wert zeitweise um gut fünf Prozent auf 9,56 Euro nach oben, bevor die Gewinne wieder schmolzen. Die nachhaltige Trendwende lässt weiter auf sich warten. Die meisten Experten sind für Nordex skeptisch und raten zum Verkauf der Aktie. Auch DER AKTIONÄR sieht bis auf kurzfristige Trading-Chancen noch keinen Turnaround kommen.