Nach der 90-Prozent-Rallye seit Jahresbeginn ist die Nordex-Aktie bei den Anlegern in Deutschland in aller Munde. Die Hauptursache für das Comeback des Windkraftanlagenherstellers sind die starken Auftragseingänge. Diese dürften anhalten, ohne Windenergie ist die Energiewende kaum umsetzbar. Die Entwicklung ist beeindruckend.
Die Statistik für den deutschen Heimatmarkt untermauert die Bedeutung von Windkraft für die neue Energiewelt. In den letzten Jahren hat sich die Stromerzeugung durch Wind in Deutschland vervielfacht. Im Vergleich zu 2013 hat sich die Zahl der Terawattstunden bis 2018 bereits verdoppelt.
Und nicht nur die absolute Zahl ist deutlich gestiegen. Auch die Bedeutung für den deutschen Energiemix nimmt von Jahr zu Jahr zu. 2018 lag der Anteil der Windkraft bereits bei 17,5 Prozent – noch 2014 waren es keine zehn Prozent. Es ist ein klarer Trend, der Mut macht.
Das Beispiel Deutschland soll nun Schule machen. Nachdem der Heimatmarkt wegen des Preiskampfes und der zunehmenden Sättigung inzwischen als schwierig gilt, versucht Nordex mehr und mehr in neue Märkte zu expandieren. Diese Strategie scheint aufzugehen. Neben neuen Aufträgen soll so vor allem auch die Profitabilität wieder gesteigert werden – denn trotz aller Euphorie muss Nordex erst noch beweisen, dass der Konzern nachhaltig schwarze Zahlen schreiben kann.
Rücksetzer möglich
Windkraft wird auch künftig gefragt sein. Nach der Mega-Rallye schnauft die Nordex-Aktie derzeit im Bereich der 15-Euro-Marke aber etwas durch. Eine klare Konsolidierung lässt dennoch weiter auf sich warten. Neueinsteiger sollten vor dem Kauf noch abwarten, selbst bei einem Rücksetzer in den Bereich knapp über der 12-Euro-Marke wäre das Long-Szenario noch intakt. Ein Kauflimit bei 12,50 Euro bietet sich an.