Man wird ja genügsam, was die News des Windkraftanlagenbauers Nordex angeht. Die Konkurrenz hatte mit annehmbaren Quartalszahlen Hoffnungen auch für die Hamburger geschürt. Die verzeichnen nun eine "Belebung des Geschäfts", wie es heute mit den Quartalszahlen heißt. Nordex lebt also noch. Den Börsianern sind solche "Fakten" jedoch viel zu wenig. Die Nordex-Aktie wird abgestraft und rutscht wieder deutlich unter die 9-Euro-Marke.
Nordex leidet nach wie vor unter dem Preisdruck und der Auftragsflaute in der Branche. In den ersten neun Monaten sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,6 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte um 60,7 Prozent auf 71,4 Millionen Euro ab. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 51,8 Millionen Euro nach einem Gewinn von 27,9 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Kein großer Umsatzsprung
Die Prognosespanne für das Gesamtjahr 2018 wurde zwar bestätigt, der Umsatz wird nun aber nur noch am unteren Rand der Vorhersage erwartet - also bei 2,4 Milliarden Euro (siehe Nordex-Pressemitteilung). Gleiches gelte für die operative Marge (Ebitda). Auch hier scheint ein Abschneiden am unteren Ende der Bandbreite von vier bis fünf Prozent wahrscheinlicher.
Die im TecDAX und SDAX gelistete Aktie gerät am Dienstag mal wieder kräftig unter Druck. Die Hoffnungen auf eine Trendwende des Geschäfts verfliegen und drücken den Nordex-Kurs am Vormittag um 15 Prozent auf 8,16 Euro. Gestern hatte Nordex noch gegen den schwachen Trend am Gesamtmarkt zum Xetra-Schluss auf 9,58 Euro zugelegt. Die 200-Tage-Linie wurde unterschritten, selbst Kurse unter der 8-Euro-Marke werden nun wieder denkbar.
Der Wert bietet weiterhin lediglich zwischenzeitliche Trading-Chancen für Mutige und bleibt für den AKTIONÄR auf der Watchlist.