Hat das Trauerspiel um Nordex bald ein Ende? Die jüngsten Nachrichten sind positiv. Noch fehlt es zwar am nachhaltigen Durchbruch des zweijährigen Abwärtstrends. Aber es riecht immer mehr nach einer Trendwende. Konkurrent Vestas stößt derweil an seine Grenzen.
Höhere Einspeisungszuschläge
Am Dienstag bekam die Nordex-Aktie Rückenwind, nachdem die jüngsten Ausschreibungsergebnisse der Bundesnetzagentur veröffentlicht wurden. Demnach gingen 132 Gebote für Wind und Solar mit einem Umfang von 989 MW per Anfang Februar ein. Diese nur durchschnittliche Menge glänzte jedoch mit einem durchschnittlichen Einspeisungszuschlag von 4,6 Cent pro Kilowattstunde - nach längerem Rückgang erstmals wieder ein kräftiger Aufschlag zu vorhergehenden Ausschreibungsrunden.
Gleichzeitig konnte die Nordex-Gruppe einen Auftrag für die Errichtung von zwei Windparks in Griechenland an Land ziehen. In Avlaki wird Nordex ab Sommer dieses Jahres 16 Windturbinen der Baureihen N117/2400 und N100/2500 installieren.
Nordex probt den Turnaround
Der Nordex-Aktienkurs zog am Mittwoch zeitweise auf 10,04 Euro an und nähert sich damit erneut der 200-Tage-Linie, die aktuell bei 10,43 Euro verläuft. Im Januar war ein erster Versuch gescheitert, diese wichtige Zone zu überschreiten. Im Anschluss rutschte die Aktie in volatilem Umfeld in der Folge nochmals bis 9,03 Euro ab. Wenn der junge Aufwärtstrend seit November - derzeit bei 9,33 Euro - nicht nachhaltig unterschritten wird, könnte es schon bald zum Aufschwung über die 11-Euro-Marke hinaus kommen - mit viel Luft nach oben. Die Turnaround-Bewegung muss allerdings durch fundamentale Fakten - sprich weitere Aufträge für Windkraftanlagen - untermauert werden.
Bei Konkurrent Vestas sehen die Fakten nicht gerade berauschend aus. Gerade wurde die Aktie von den Analysten von JP Morgan zwar mit „overweight“ bestätigt, das Kursziel für die Papiere jedoch auf 485 Dänische Kronen gesenkt. Vestas hatte Jahreszahlen geliefert, die unter den Erwartungen der Analysten lagen: 2017 sank der Umsatz um drei Prozent auf zehn Milliarden Euro. Das EBIT geht um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn lag bei 894 Millionen Euro - nach 965 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Experten sehen derzeit kein großes Aufwärtspotenzial mehr bei den Vestas-Papieren. Es erfolgt dennoch keine Abstufung, da ein Aktienrückkaufprogramm für Impulse sorgen könnte. Dieses hat ein Volumen von rund 200 Millionen Euro und läuft bis Mai 2018.