Der Windkraftanlagenbauer Nordex will künftig seine Geschäfte in Südamerika ausbauen. Schon heute verkaufe Nordex primär in Uruguay mit einigem Erfolg, sagte Vorstandschef Jürgen Zeschky am Dienstag auf der Hauptversammlung in Rostock. Auch in Chile werde Nordex aktiv sein. "Diese Länder haben einen ungestillten Hunger nach Energie und zahlen für Strom aus heimischen Kraftwerken gutes Geld." In den USA habe sich Nordex nur bescheidene Ziele gesteckt und könne so selektiv agieren. "Ich würde nicht so weit gehen, diese Strategie "Rosinen picken" zu nennen, aber dem härtesten Wettbewerb gehen wir so aus dem Weg." Insgesamt liege der Umsatzanteil Amerikas schon bei 18 Prozent.
Gute Voraussetzungen
Zeschky zeichnete vor rund 300 Aktionären ein positives Bild seines Unternehmens. Nach einem guten ersten Quartal hatte Nordex seine Prognose für 2014 angehoben. So werde nun ein Auftragseingang von 1,5 bis 1,7 Milliarden und ein Umsatz von 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro erwartet. Die Ebit-Marge für 2014, also das Verhältnis von operativem Ergebnis zum Umsatz, wird laut Zeschky zwischen 4 und 5 Prozent liegen. Das Unternehmen habe das Potenzial, "mittelfristig mehr als eine fünfprozentige Marge zu verdienen". Im vergangenen Jahr konnte Nordex auf wichtigen Märkten wie Deutschland, der Türkei, Großbritannien, Frankreich und Skandinavien seine Marktanteile teils deutlich ausbauen. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge weltweit unter den Top 10 der Hersteller.
Servicegeschäft überrascht
Dabei war nach Worten Zeschkys fast unbemerkt geblieben, dass das profitable Servicegeschäft um 22 Prozent auf 145 Millionen Euro gewachsen war. Der Ausbau des Services sei ein zentraler Punkt der Firmenstrategie. "Hier können wir uns differenzieren, Kunden binden und am Ende unser Ergebnis heben.“
Aktie bleibt aussichtsreich
Die gute Ausgangslage spiegelt auch der Kursverlauf der Nordex-Aktie wider. Nach einer längeren Achterbahnfahrt und vielen vergeblichen Versuchen die Seitwärtsrange zu verlassen, hat Nordex jüngst den Ausbruch über die wichtige Marke von 14,50 Euro geschafft. Im Anschluss kletterte das Papier bis auf rund 16,60 Euro. Der aktuelle Rücksetzer kann zum Aufbau beziehungsweise Ausbau der bestehenden Position genutzt werden.
Der nächste stärkere Widerstand auf dem Weg nach oben wartet erst im Bereich von 20,00 Euro.