Eine drastische Gewinnwarnung hat die Nokia-Aktie in der vergangenen Woche abstürzen lassen. Der harte Wettbewerb, die Unsicherheit bezüglich des US-Markts wegen der Fusion von T-Mobile US und Sprint sowie hohe Investitionen für den 5G-Ausbau belasten den Netzwerkausrüster. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
Nokia hat die Anleger verschreckt. Der Konzern tut sich im harten Wettbewerb mit dem chinesischen Weltmarktführer Huawei, der technologisch überlegen ist und gleichzeitig kostengünstig anbietet, und Ericsson sehr schwer. Finanziell spiegeln sich die Probleme bereits wider – Konzernchef Rajeev Suri rechnet jedoch erst 2021 mit Besserung. Das hat Folgen.
Die Dividende hat Nokia bereits gestrichen. Die Finnen benötigen das Geld, um die Investitionen in den 5G-Ausbau zu stemmen – und überhaupt wettbewerbsfähig bleiben zu können. Denn auch die Finanzierung dürfte künftig noch teurer werden. Die Ratingagentur Moody’s hat die Bewertung von Nokia um eine Stufe auf Ba2 bei stabilem Ausblick gesenkt. Der höhere Margendruck dürfte eine rasche Erholung verhindern, so Analyst Ernesto Bisagno.
Der Schock bei Nokia sitzt noch immer tief. Die Probleme des Konzerns sind tiefgreifender Natur. Eine erste Gegenbewegung nach dem Kurssturz ist zwar möglich. Anleger sollten dennoch nicht in das fallende Messer greifen. Die Risiken überwiegen.