Im Fokus auf das Geschäft mit Ausrüstung für Telekommunikationsnetze arbeitet Nokia nun mit dem Halbleiterproduzenten Marvell zusammen. Durch diese Kooperation sollen die neuen 5G-Antennen weniger Energie bei mehr Effizienz verbrauchen. Die Aktie gewinnt zeitweise rund zwei Prozent.
Im umkämpften Markt für den Ausbau des zukunftsträchtigen 5G-Netzes hat Nokia einen neuen Partner. Gemeinsam mit dem weltweit tätigen Halbleiterspezialisten Marvell wollen die Finnen den Fokus auf das Geschäft im 5G-Netzausbau weiter schärfen und die eigenen Antennen gegenüber den Konkurrenten aus China (Huawei) und Schweden (Ericsson) attraktiver machen.
Die beiden Unternehmen entwickeln unter anderem neue, leistungsstärkere Chips, welche Nokias 5G-Funklösungen aufwerten sollen. Diese Symbiose dürfte zu einer Reduzierung der Größe und des Stromverbrauchs bei gesteigerter Gesamtleistung der Hochfrequenz-Mobilfunkantennen führen.
Hier gibt's die Pressemitteilung zur Kooperation
Nokia wechselte mitten im Kampf um entscheidende Aufträge zum 5G-Ausbau auch den Chef aus. Zum 1. September übernimmt Pekka Lundmark die Führungsposition von Rajeev Suri. Lundmark war schon einmal bei Nokia für die Strategie in der wichtigen Netzwerk-Sparte verantwortlich.
Stärkung in diesem Segment ist auch bitter nötig, denn im umkämpften Netzausrüster-Geschäft schlossen die Finnen das vergangene Jahr mit einem mageren Gewinn von 7 Millionen Euro ab – nach einem Verlust von 340 Millionen Euro 2018.
Mit dem Führungswechsel und der neuen Kooperation stellt Nokia die Weichen, um im harten Wettbewerb beim 5G-Netzausbau zu den Gewinnern zu gehören. Durch die europäischen Zweifel hinsichtlich des chinesischen Staatseinflusses bei Huawei haben die Finnen aktuell gute Karten für lukrative Aufträge. Wenn Huawei beim Ausbau des Kernnetzes ausgeschlossen wird, könnte sich Nokia neben Ericsson einen festen Platz in 5G-Netzen sichern. Das dürfte den Kurs der Nokia-Aktie weiter stärken. Anleger lassen Gewinne laufen.