Eine massive Gewinnwarnung hat die Nokia-Aktie im Oktober abstürzen lassen. Seitdem arbeiten die Papiere des finnischen Nezwerkausrüsters an einem Comeback. Oberhalb der 3-Euro-Marke hat sich der Kurs inzwischen stabilisiert, doch die Kurse von vor der Gewinnwarnung sind noch weit entfernt. Der finnische Staatsfonds übt herbe Kritik.
Antti Makinen, der Chef des finnischen Staatsfonds Solidium, sagte gegenüber Reuters, dass er Nokia ein „harsches Feedback“ für die Vorgehensweise gegeben habe. „Wir waren sehr enttäuscht über die radikale Änderung der Prognosen und über die gesamte Kommunikation dabei“, so Makinen. Vor allem die passive Haltung des Konzerns gegenüber den Anteilseignern verärgert ihr, auch da Nokia im Gegensatz zum Rivalen Ericsson seit Langem keine Kapitalmarkttage mehr zur Erläuterung der eigenen Strategie abhalte.
Solidium hält Beteiligungen an 13 finnischen Börsenkonzernen. Bei Nokia hält der Staatsfonds derzeit 3,85 Prozent. Im vergangenen Jahr steuerte Solidium 338 Millionen Euro zum finnischen Staatsbudget bei und erzielte eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Allerdings dürfte der Beitrag zum Budget wegen der Dividendenstreichung von Nokia deutlich sinken, die Eigenkapitalrendite ist in den vergangenen sechs Monaten vor allem auch wegen der Gewinnwarnung von Nokia in den roten Bereich auf minus 1,4 Prozent gefallen.
Nokia steht in der Kritik vom eigenen Staat – und das nicht zu Unrecht. Der Konzern hinkt Wettbewerbern wie Huawei oder Ericsson sowohl von der Qualität als auch von der Marge hinterher. Auch wenn ein Boden gefunden zu sein scheint. Anleger sollten die Aktie weiter meiden.