Die Aktionäre des finnischen Handybauers Nokia mussten in der vergangenen Woche Nerven beweisen. Nach den Zahlen am Donnerstag ist die Aktie unter die wichtige 3-Euro-Marke gerutscht. Die Schlacht ist aber noch nicht entschieden.
Am 11. Juli hat Nokia sein neues Super-Smartphone Lumia 1020 vorgestellt. Im Vorfeld stieg die Aktie bis auf 3,32 Euro. In den Tagen nach der Präsentation verlor der Titel aber zusehends an Boden. Am vergangenen Donnerstag haben die Finnen dann ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vorgestellt. Das Zahlenwerk fiel durchwachsen aus. Während die Erlöse deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, fiel das Ergebnis klar besser aus als prognostiziert. Für die Aktie waren die Zahlen ein deutlicher Dämpfer - in der Folge fiel der Titel bis auf 2,89 Euro und damit unter die wichtige Unterstützungszone im Bereich von drei Euro. Inzwischen hat sich die Lage aber beruhigt und noch ist nicht entschieden, ob der Kampf um die 3-Euro-Marke verloren ist.
Analystenstimmen
Nach den Zahlen haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet. Unter anderem hat die Schweizer Großbank UBS die Einstufung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 3 Euro belassen. Die strukturellen Probleme des finnischen Handybauers blieben, schrieb Analyst Gareth Jenkins. Das hätten die Zahlen zum zweiten Quartal unterstrichen. Die Profitabilität schwinde und die Handy-Umsätze gingen zurück, wobei die günstigeren Mobiltelefone in den Schwellenländern unter Druck stünden durch Telefone, die mit dem Betriebssystem Android laufen.
Die Profis von Exane BNP Paribas haben unterdessen ihr Rating "Underperform" bestätigt, aber das Kursziel leicht von 2,50 auf 2,60 Euro erhöht. Sanford C. Bernstein nennt einen Zielkurs von 1,50 Euro, das Rating lautet nach wie vor "Underperform".
Auf der anderen Seite haben die Experten der Grupo Santander ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 5,50 Euro bestätigt. Die Experten der Société Générale raten ebenfalls zum Kauf. Der Zielkurs wurde allerdings von 5,00 auf 4,50 Euro gesenkt. Nordea Equity Research stuft die Titel ebenfalls nach wie vor mit "Buy" ein. Das Kursziel wurde leicht von 3,60 auf 3,50 Euro zurückgenommen.
Aussichten etwas verbessert
Nach den Zahlen wurde die Ergebnisprognose im Schnitt leicht angehoben. Für das Gesamtjahr rechnen Analysten inzwischen mit Erlösen von 24,9 Milliarden Euro sowie mit einem bereinigten Gewinn je Aktie in Höhe von 0,01 Euro. Vor den Zahlen lag die durchschnittliche Prognose noch bei einem bereinigten EPS von minus 0,01 Euro sowie einem Umsatz von 25,3 Milliarden Euro.
Die langfristigen Aussichten stimmen
Aus charttechnischer Sicht ist es jetzt von Bedeutung, dass die Nokia-Aktie die 3-Euro-Marke verteidigt. Sollte der Titel allerdings unter diese Zone rutschen, droht ein Rückschlag bis zu der massiven Unterstützungszone im Bereich von 2,70 Euro. Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich, was die weitere Entwicklung der Nokia-Aktie anbelangt.
Mit Material von dpa-AFX.