Einen deutlichen Kurssprung verzeichnet am Donnerstag die Nokia-Aktie. Die Ursache: Der Netzwerkausrüster wächst kräftiger als gedacht und rechnet im Jahr nun mit einer höheren Profitabilität. Der Umsatz des fortgeführten Geschäfts – also ohne die an Microsoft verkaufte Handysparte – stieg im dritten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 3,32 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt nur mit rund drei Milliarden Euro gerechnet.
Beim ehemaligen Weltmarktführer für Handys trugen alle Sparten zum Umsatzwachstum bei – der mit Abstand größte Bereich mit Netzwerkausstattung, der Kartendienst Here und das Technologiegeschäft. Positiv: Auch der auf die Aktionäre entfallende Konzerngewinn sprang überraschend stark an. Nach einem Verlust von 91 Millionen Euro vor einem Jahr steht nun ein Plus von 747 Millionen Euro zu Buche. Dafür war aber vor allem eine Steuergutschrift verantwortlich. Eine Abschreibung auf den Kartendienst Here in Höhe von 1,21 Milliarden Euro hätte Nokia ansonsten tief in die roten Zahlen gerissen.
Prognose rauf
„Das Unternehmen bewegt sich rasch in die richtige Richtung“, sagte Konzernchef Rajeev Suri. Die Zuversicht des Managements schlug sich auch in einer höheren Prognose für die bereinigte operative Marge der größten Sparte mit Netzwerkausrüstung nieder. Bislang peilte das Unternehmen das obere Ende der Spanne von fünf bis zehn Prozent oder leicht darüber an, jetzt rechnen die Finnen mit etwas über elf Prozent.
Starkes Bild
Im Gegensatz zu vielen deutschen Werten ist die Nokia-Aktie auch in den vergangenen Wochen weniger stark unter Druck geraten. Durch das Plus am heutigen Donnerstag notiert der Kurs erneut unmittelbar unter dem Jahreshoch. Der Netzwerkausrüster ist seit der Neuausrichtung und dem Verkauf der Handy-Sparte wieder auf Kurs. Die starke Entwicklung dürfte sich fortsetzen, investierte Anleger bleiben dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)