Der Milliarden-Deal mit Microsoft hat der Nokia-Aktie einen ordentlichen Schub verliehen. Inzwischen haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet. Auch DER AKTIONÄR ist zu einer Neueinschätzung gekommen.
Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Juli 2012 hat sich die Nokia-Aktie verdreifacht. Der jüngste Kurssprung ist dem Partner Microsoft zu verdanken. Die Amerikaner übernehmen für 5,44 Milliarden Euro in bar Nokias Mobilfunkgeschäft (Devices & Services).
Zahlreiche Kurszielanhebungen
Zahlreiche Analysten haben die Nokia-Aktie inzwischen neu bewertet. Der Tenor ist überwiegend positiv. Mitunter hat Bernstein Research das Rating von "Underperform" auf "Market-Perform" aufgestuft und das Kursziel von 1,50 auf 3,60 Euro erhöht. Der Deal mit Microsoft komme überraschend. Aus Nokias Sicht sei die Transaktion sehr vorteilhaft, da die Finnen ein Problemkind loswerden und eine Reihe interessanter Vermögenswerte wie das hochprofitable Patentportfolio und das neue Kronjuwel Nokia Siemens Network behalten. Dazu komme ein Netto-Cashbestand von 7,8 Milliarden Euro in der Bilanz. Zudem dürften die Kartendienste unter der Marke "Here" von Umsätzen profitieren, die Microsoft generieren werde.
Morgan Stanley hat die Aktie mit "Equal-weight" und einem Kursziel von 4,60 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Der Verkauf der Handysparte werde sich deutlich wertsteigernd auswirken. Der jüngste Kursanstieg spiegele dies wahrscheinlich noch nicht vollständig wider.
Daneben hat die Deutsche Bank das Kursziel von 2,20 auf 4,50 Euro erhöht und die Einstufung "Hold" bekräftigt. Das neue Kursziel resultiere aus zwei Bewertungsansätzen basierend auf den verbliebenen Geschäftsbereichen nach dem Verkauf der Handysparte sowie den Barmitteln. Die Liquidität dürfte sich auf 1,90 Euro je Aktie belaufen, wovon bis zu insgesamt 2,5 Milliarden Euro ausgeschüttet werden dürften. Bei der Netzwerk-Tochter NSN drohe allerdings ein Gewinnrückgang.
Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für Nokia von 2,50 auf 3,70 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Reduce" belassen. Die Finnen hätten die Sparte zu einem guten Preis abgestoßen. Nun könne sich Nokiakommenden Quartalen sinkende Margen nicht ausgeschlossen. besonders auf das Netzwerkgeschäft konzentrieren. Die Bewertung ohne die Handysparte sehe aber ambitioniert aus. Zudem seien auch in den
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat das Rating für Nokia von "Underperform" auf "Neutral" hochgestuft und das Kursziel von 2,60 auf 4,65 Euro angehoben. Mit dieser Veräußerung sei der Hauptgrund für seine bisher vorsichtige Haltung zur Nokia-Aktie nun vom Tisch, schrieb Analyst Alexander Peterc. Vor allem für die Aktionäre habe die Transaktion enorm wertschöpfenden Charakter.
Merrill Lynch hat Nokia von "Underperform" auf "Neutral" aufgestuft und das Kursziel von 2,50 auf 4,69 Euro angehoben. Die positivere Einschätzung reflektiere die Veräußerung des Handy-Geschäfts. Für die Nokia-Aktionäre sei diese Transaktion hervorragend. Sie könnten nun mit der Ausschüttung von Überschusskapital rechnen. Das Chance-/Risikoprofil der Aktie sei relativ ausgewogen.
Neueinschätzung
In der aktuellen Ausgabe 38/13, die Sie hier bereits abrufen können, widmet sich DER AKTIONÄR ausführlich dem Deal zwischen Nokia und Microsoft und gibt eine neue Einschätzung. Zudem nennt DER AKTIONÄR weitere Übernahmekandidaten.
Mit Material von dpa-AFX.