Nio baut Elektroautos. Hauptsitz der Firma ist Shanghai. Firmenchef William Li hat in der Vergangenheit starke Ankeraktionäre hinter sich und seine Idee gebracht: Tencent und Baidu zum Beispiel haben zig Millionen Dollar in den Elektroautobauer gesteckt und die Firma auch in den schwierigen Phasen 2019 nicht fallen gelassen.
Das Durchhaltevermögen hat sich in den letzten Tagen ausgezahlt: die Aktie hat eine glänzende Performance aufs Parkett gelegt. Am 27.Dezember notierte das Papier noch bei 2,55 Dollar. Aktuell steht die Aktie bei 3,95 Dollar. 55 Prozent Plus in nur fünf Tagen.
Zahlen über den Erwartungen
Der Grund: Nio hat im dritten Quartal 2019 die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Der Elektroautohersteller stemmte einen Umsatz von 1,84 Milliarden Yuan oder umgerechnet 257 Millionen Dollar. Ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der operative Verlust betrug knapp 2,41 Milliarden Yuan oder 337 Millionen Dollar. Im Vorjahr betrug das Minus noch 2,81 Milliarden Yuan.
Auch die Auslieferungen lagen weit über den Schätzungen. Nio brachte im dritten Quartal 4.799 Elektro-SUVs an den Mann. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 3.553 Autos. Hauptumsatzträger ist das Modell ES6 mit 4.196 verkauften Exemplaren.
„Auch wenn die Absatzzahlen von NIO noch relativ gering sind, kommt der SUV sehr gut bei den chinesischen Kunden an“, sagt China-Experte Andreas Lipkow von der comdirekt.
Hohe Erwartungen!
Nio lehnt sich weit aus dem Fenster. 8.000 Autos sollen im Gesamtjahr geschafft werden. Sportlich! Soll heißen: Auch im vierten Quartal wird Nio noch einmal deutlich zulegen.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die beiden Internetgiganten Tencent und Baidu sehr daran interessiert sind, Nio zu pushen und aus dem ehemals kleinen Start-up Stück für Stück eine Weltmarke im Segment der Elektromobilität zu formen.
Was die öffentliche Ladeinfrastruktur betrifft, so gab Nio Mitte Dezember eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen E-Auto-Hersteller Xpeng Motor bekannt. Beide Autobauer betreiben in China eigene Ladestationen.
Anleger laufen nicht den steigenden Kursen hinterher, sondern warten eine Beruhigung der Aktie ab. Das Hoch lag am 30. Dezember bei 5,03 Dollar. Eine Korrektur bis in den Bereich 3,56/3,38 Dollar (siehe Chart) ist durchaus drin. In diesem Bereich können Anleger eine kleine Position riskieren! Geduld ist gefragt. Heiße Kiste!