Der chinesische Elektroautobauer Nio hat seine Zahlen für das vierte Quartal bekannt gegeben. Diese kamen an der Börse nicht gut an. Die Aktie büßte im Verlauf in der Spitze 22 Prozent ein. Im Anschluss kehrten die Käufer wieder zurück und sammelten ein. Anleger sollten sich von den aktuellen Quartalszahlen nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Quelle: Nio Inc.
Schwacher Start
Im Januar und Februar 2019 hat Nio vom siebensitzigen Elektro-SUV ES8 insgesamt noch 1.805 und 811 Elektrofahrzeuge ausgeliefert, ein deutlicher Rückgang zum Dezember 2018. Nio begründet den starken Rückgang unter anderem durch die Senkung der Subventionen für E-Autos in China. „Gründe waren zudem der saisonal schlechte Autosektor und das chinesischen Neujahr“, sagt Nio-Deutschland-Sprecher Felix Buchner gegenüber dem AKTIONÄR.
Verschnupft reagierten die Börsianer auch auf die Tatsache, dass der Zeitplan für den kleineren SUV ES6 ins stocken geraten ist. Zwar wurde das zweite Modell von Nio bereits im Dezember vorgestellt, wird aber erst in den nächsten Monaten in den Showrooms von Nio in China zu sehen sein. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2019 rechnet Nio mit Auslieferungen beim ES8 von 3.500 bis 3.800 Fahrzeugen oder einem Rückgang von 52,4 bis 56,1 Prozent zum vierten Quartal 2018.
Quelle: Nio Inc.
Kein eigenes Werk
Nio hat aktuell noch keine eigene Fertigung. Das muss kein Nachteil sein. So geht Nio zum Beispiel den großen Fertigungsproblemen aus dem weg, die Tesla lange Zeit schwer zugesetzt haben. Nio lässt seinen ES8 von der Jianghuai Automobile Group bauen. Der ES6 soll unter anderem von Magna in Graz gebaut werden.
Baillie Gifford an Bord
Neben Tencent und Baidu hat sich kurz nach dem Börsengang auch die Investment-Management-Firma Baillie Gifford mit 11,4 Prozent bei Nio eingekauft. Noch immer hält die britische Investmentfirma 7,4 Prozent der Aktien an Tesla.
Buffett-Depot
Nio wurde mit 7,95 Euro in das „Schlag-den-Buffett-Depot“ von der AKTIONÄR. Die Gewichtung wurde mit 7 Prozent bewusst gering gehalten. Warren Buffett setzt auf BYD. DER AKTIONÄR sieht Nio in einer spannenderen Ausgangsposition. Anleger lassen sich von Quartalszahlen nicht aus der Ruhe bringen. Bei Nio ist langer Atem gefragt. China ist und bleibt das Maß aller Dinge was das Thema Elektromobilität angeht.
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