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30.04.2020 Jochen Kauper

Nio: Geldspritze sichert das Überleben – Aktie startet durch…

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Nio

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio bekommt eine Geldspritze in Höhe von einer Milliarde US-Dollar. Das verschafft dem chinesischen Start-Up Luft zum Atmen und eröffnet für die Aktie neue Kurschancen.

Überlebenswichtig

Nio hat seinen Geschäftsbetrieb gesichert. Der Hersteller von Elektroautos mit Hauptsitz in Shanghai bekommt von verschiedenen Investoren eine Milliarde US-Dollar. Zu den Investoren zählen die staatlich kontrollierte Hefei Construction Investment Holding, die CMG-SDIC Capital Management und die Anhui High and New Technology Industrial Investment. Das Geld fließt in das neue Joint-Venture Nio China. Nio wird 75,9 Prozent an der neuen Firma halten. 24,9 Prozent davon geht an die neuen Investoren.

Der Schritt ist für Nio überlebenswichtig: 2019 verlor Nio rund 1,6 Milliarden US-Dollar. Am Ende des Jahres waren die liquiden Mittel nahezu aufgebraucht: 151,7 Millionen US-Dollar an Zahlungsmitteln, Äquivalenten und kurzfristigen Investitionen waren noch übrig.



Hohe Ausgaben für Marketing und stylische Showrooms haben die Finanzmittel aufgezehrt. Hinzu kam zuletzt die Corona-Krise, die die Situation bei Nio nochmals verschärft hat. Der Deal "behebt kurzfristige Liquiditätsprobleme rund um Nio", sagte Robin Zhu, Analyst bei Sanford C. Bernstein. "Investoren können nun wieder das Nachfrage- und Cashflow-Bild analysieren." Der Investitionspakt "eröffnet mehr Möglichkeiten zur Mittelbeschaffung", sagte William Li, Mitbegründer und Chief Executive Officer von Nio, am Mittwoch in einem Pressegespräch.

Nio (WKN: A2N4PB)

Nio hat den elektrischen SUV ES8 und die kleinere Ausgabe davon, den ES6 im Portfolio. 2019 hat der Elektroauto-Hersteller rund 20.500 Autos verkauft. uletzt hat Nio mit der Fertigung des EC6 einem Elektro-Coupé-SUV begonnen. Die Auslieferungen sollen bereits im Juli 2020 starten. Die Elektro-Autos fertigt Nio nicht selbst, sondern werden im Auftrag des Partners, der Anhui Jianghuai Automobile Group (JAC) gebaut.

Zu den Aktionären von Nio zählt unter anderem Baillie Gifford mit 11,4 Prozent. Zur Erinnerung: Noch immer hält die britische Investmentfirma auch 7,4 Prozent der Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla.

Die Geldspritze sollte Nio Luft verschaffen. DER AKTIONÄR geht ebenfalls davon aus, dass die chinesische Regierung im Jahresverlauf die Konjunktur sicherlich weiter anschieben wird. Weitere Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der To-Do-Liste. Fazit: Die Aktie von Nio hat nach dem Deal über zehn Prozent zugelegt. Das Papier bleibt spannend, jedoch extrem spekulativ. Die Bewertung ist sportlich. Nur als kleine Depotbeimischung geeignet.

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