Nintendo hat die Anleger heute gleich doppelt enttäuscht: Zum einen blieb der Erlös im vierten Quartal deutlich hinter den Schätzungen zurück – zum anderen fällt die Gewinnprognose niedriger als erwartet aus. Die Aktie erleidet jedoch nur einen geringen Verlust von rund vier Prozent. Der Grund dafür: Die Bestätigung eines Mega-Deals.
Zahlen schwach
Im vierten Quartal (bis 31.März 2019) erwirtschaftete Nintendo einen Erlös von umgerechnet 1,63 Milliarden Euro bei einem Gewinn je Aktie von 1,68 Euro. Die Gewinnerwartungen konnte der Spiele-Konzern damit leicht übertreffen, doch der Erlös blieb deutlich hinter den Analysten-Schätzungen von 1,90 Milliarden Euro zurück.
Prognose gemischt
Ebenfalls enttäuschend fällt die Gewinnprognose für das neue Geschäftsjahr (bis 31.März 2020) aus. Nintendo erwartet einen operativen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro – Analysten erwarteten mit 2,8 Milliarden Euro deutlich mehr.
Die Konzernführung rechnet dagegen weiterhin mit soliden Verkäufen der Switch. Für das aktuelle Geschäftsjahr, geht Nintendo von 18 Millionen verkauften Konsolen aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schaffte Nintendo die reduzierte Prognose von 17 Millionen Switch-Geräten. Ursprünglich waren 20 Millionen angepeilt worden, Nintendo musste aber die Prognose im Januar nach unten korrigieren.
Mega-Deal federt die Enttäuschung ab
Die Erwartungen der Analysten und die Aktienkurse wurden bereits im Vorfeld der Quartalszahlen nach oben getrieben. Vor einer Woche wurde gemutmaßt, dass Tencent den Vertrieb der Switch in China übernehmen werde. Die Aktie sprang nach Medienberichten um 15 Prozent nach oben.
Im Rahmen der Zahlenkonferenz bestätigte Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa nun, dass Nintendo mit Tencent zusammenarbeite. Einen Zeitplan gibt es jedoch nicht – womöglich auch deshalb die verhaltene Gewinnprognose.
Jedoch ist laut Furukawa der entsprechende Zulassungsprozess bereits erfolgreich ins Rollen gebracht worden. Eine Abstimmung mit der chinesischen Regierung kann jedoch dauern.
Abwarten und beobachten
Der Mega-Deal könnte die Switch-Verkäufe noch einmal antreiben. Anleger warten ab und beobachten, wie sich der Zulassungsprozess in der immer noch verfahrenen Regulierungssituation in China entwickelt. Fundamental ist die Aktie wieder attraktiv bewertet. Watchlist!