Der Sportartikel-Riese Nike hat Anleger mit überraschend guten Geschäften im abgelaufenen Quartal erfreut. Die Aktie legt zu. Doch den nächsten großen Wurf für die Zukunft lässt Nike-CEO Mark Parker vermissen.
Verglichen mit dem Vorjahreswert hat Nike die Erlöse im Zeitraum September bis November um sechs Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der Überschuss stieg um sieben Prozent auf 842 Millionen Dollar. Die Prognosen der Analysten wurden damit locker übertroffen. Die Nike-Aktie kletterte nachbörslich zunächst um etwa 3,5 Prozent.
Bei der Hauptmarke Nike stiegen die Erlöse um sechs Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Die Zweitmarke Converse verbuchte ein fünfprozentiges Plus auf 416 Millionen Dollar aus. Für etwas Gegenwind sorgte der starke Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung verringert.
Ohne diesen Effekt wäre der Konzernumsatz um acht Prozent gestiegen. Während Nike im Heimatmarkt Nordamerika nur ein dreiprozentiges Erlösplus schaffte, nahm der Umsatz im Adidas-Gebiet Westeuropa um sieben Prozent zu. In Japan und China gab es Zuwächse von 16 beziehungsweise zwölf Prozent.
Es fehlt das gewisse Extra
Ohne Frage, die Zahlen sind gut ausgefallen. Ob das reicht, um aus der Nike-Aktie von einem Under- einen Outperformer zu machen, ist fraglich. Adidas holt in den USA mächtig auf, die Marke mit den drei Streifen ist dort so beliebt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Um die Marktführerschaft auszubauen, setzt Parker unter anderem auf bessere Dämpfung, schnellere Entwicklung der Schuhe und mehr Online-Umsatz. Was fehlt, ist ein Kult-Top-Seller wie der Air Max, der viel mehr Mode- statt Sportartikel ist. Ein Kauf der Nike-Aktie drängt sich immer noch nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)