Nike hat im zweiten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2025 (bis Ende November) besser als erwartet abgeschnitten, was zu einem nachbörslichen Anstieg der Aktie um elf Prozent führte. Die Ergebnisse lagen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Schätzungen der Wall Street. Unter der Leitung des neuen CEO Elliott Hill zeigt Nike Fortschritte bei der Neuausrichtung des Unternehmens.
Der Umsatz lag mit 12,35 Milliarden Dollar acht Prozent unter dem Vorjahreswert (13,39 Milliarden Dollar), fiel aber leicht besser aus als von Analysten erwartet (12,13 Milliarden Dollar).
Der Gewinn in Höhe von 0,78 Dollar je Aktie konnte die Prognose (0,63 Dollar) schlagen. Dennoch steht hier ein Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,03 Dollar zu Buche. Insgesamt fiel das Zahlenwerk besser aus als befürchtet, wodurch der Kurs um elf Prozent zulegte. Das sind auch gute News für Konkurrent Adidas, der am Freitag mit grünen Vorzeichen den Handel aufnehmen dürfte.
Elliott Hill, der im Oktober als CEO zurückgekehrt ist, sagte in einer Pressemitteilung: „Nach 60 energischen Tagen mit meinen Nike-Kollegen liegt unser klarer Fokus darauf, den Sport wieder ins Zentrum von allem, was wir tun, zu stellen. Wir sind bereit, und ich bin zuversichtlich, dass ihr mehr Momente erleben werdet, in denen Nike wieder Nike ist.“
Im Bereich Nike Direct (dazu zählen die eigenen Geschäfte und der Onlinehandel) verzeichnete Nike einen Umsatzrückgang von 13 Prozent, wobei der Onlinehandel besonders betroffen war, mit einem Rückgang von 21 Prozent. Die von Nike selbst betriebenen Läden sahen einen geringeren Rückgang von zwei Prozent. Diese Rückgänge spiegeln die anhaltenden Herausforderungen im Direktvertrieb wider, die teilweise durch verstärkte Rabattaktionen zur Bestandsbereinigung verursacht wurden.
In China erlöste Nike im zweiten Quartal 1,71 Milliarden Dollar, ein Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang in ist insbesondere durch schwächere Verkäufe im Bereich Schuhe (minus zwölf Prozent) und Bekleidung (minus fünf Prozent) bedingt.
Die Region Nordamerika, traditionell der stärkste Markt von Nike, verzeichnete ebenfalls einen Umsatzrückgang um acht Prozent auf 5,18 Milliarden Dollar. Insbesondere die Verkäufe von Sneakern sanken hier um 14 Prozent.
Im globalen Kontext verzeichnete auch der Bereich Converse, die von Nike übernommene Marke, einen deutlichen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 429 Millionen Dollar.
Perspektiven unter Elliott Hill
Hill, ein langjähriger Nike-Veteran, der 2020 das Unternehmen verlassen hatte, wurde im Oktober wieder eingestellt, um das Unternehmen nach einer Phase stagnierender Innovation und schwächerer Marktanteile zu führen. Nike kämpft derzeit mit Überbeständen und setzt auf eine Reduzierung des Angebots, um das Markenerlebnis zu revitalisieren.
Er erklärte: „Unser Team ist bereit, und ich bin zuversichtlich, dass Nike in naher Zukunft wieder zu seiner ursprünglichen Form zurückfindet.“ Hill steht vor der Herausforderung, die Innovationspipeline von Nike wieder anzukurbeln und die Beziehungen zu den Händlern zu verbessern, nachdem es zuletzt immer wieder zu Problemen mit der Produktverfügbarkeit und der Vermarktung kam.
Obwohl Nike im zweiten Quartal Umsatz- und Gewinnrückgänge verzeichnete, übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Wall Street. Der Fokus unter dem neuen CEO Elliott Hill liegt darauf, Nike wieder stärker auf Sport und Innovation auszurichten, um langfristig das Wachstum zu sichern. DER AKTIONÄR hat seinen Lesern in Ausgabe 40/24 ein Capped Bonus-Zertifikat auf Nike mit der WKN SJ0ABT vorgestellt, mit dem Anleger von einer moderaten Seitwärtsbewegung beziehungsweise leichten Erholung des Nike-Kurses profitieren. Die Barriere liegt bei 70 Dollar und damit unter den Tiefs von Juli/August 2024. Diese Barriere ist weiter intakt. Bleibt es dabei, verdienen Anleger im Dezember 2025 100 Dollar.