Drei Tage vor Weihnachten hat Nike eine böse Überraschung für die Anleger parat gehabt. Der Sportartikelhersteller rechnet in den kommenden Monaten mit schwächeren Geschäften und schickte damit die Aktie auf Talfahrt. Für lange Gesichter sorgt Grinch Nike auch bei den Aktionären Adidas, Puma und Zalando.
Nike rechnet im laufenden Quartal mit einem leichten Umsatzrückgang. Im vierten Geschäftsquartal sollen die Erlöse dann wieder steigen, allerdings nur um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz.
Das Unternehmen kündigte Kostensenkungen von bis zu zwei Milliarden Dollar an, welche zu einer Vorsteuerbelastung von 400 bis 450 Millionen Dollar führen werden. Diese hauptsächlich für Abfindungen entlassener Mitarbeiter anfallenden Kosten dürften vor allem im laufenden Quartal verbucht werden.
Problematisch läuft es für Nike im Großraum China, wo der Konzern knapp 15 Prozent seiner Erlöse generiert. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz dort nur um vier Prozent und blieb damit hinter den Erwartungen.
Mehrere Analysten reagierten auf die Nike-Meldung mit Kurszielsenkungen. Die UBS reduzierte das Ziel von 150 auf 138 Dollar, JPMorgan von 139 auf 128 Dollar und Evercore ISI von 137 auf 122 Dollar.
Im Markt geht nun die Angst um, dass die Erwartungen der Anleger bei Adidas und Puma ebenfalls zu hoch sind. Adidas verliert am Freitag sechs und Puma sieben Prozent. Zalando verliert sechs Prozent. Nike büßt im vorbörslichen US-Handel elf Prozent ein.
DER AKTIONÄR hat in seiner Edition für 2024 bereits vor zu viel Optimismus bei den Sportartikelherstellern gewarnt und dabei unter anderem auf den zunehmend intensiveren Wettbewerb hingewiesen. Auch bei Zalando dürften sich die Anleger nun erst einmal wieder mit Käufen zurückhalten. Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie von Europas größtem Onlinemodehändler allerdings Nachholpotenzial.
(Mit Material von dpa-AFX)