Under Armour hat seine Prognose fürs laufende Jahr gekappt – prompt gerieten auch die Aktien von Nike unter Druck. Damit gehörten die Papiere am Mittwoch zu den schwächsten Werten im Dow Jones. Doch nicht nur das bereitet Kopfschmerzen. DER AKTIONÄR nennt weitere Probleme und verrät, bei welcher Aktie Anleger stattdessen zuschlagen sollten.
Dass sich schlechte Nachrichten einer Aktie gleich auf die gesamte Branche auswirken können, hat sich gestern wieder einmal bewahrheitet. Nikes größter US-Konkurrent Under Armour hat seinen Jahresausblick gesenkt - Grund ist die Insolvenz eines Großkunden. Daraufhin fielen nicht nur die Under-Armour-Aktien um knapp vier Prozent, auch die Anteilscheine des Wettbewerbers Nike büßten zu Handelsbeginn über zwei Prozent ein.
Doch nicht nur die Hiobsbotschaft von Under Armour setzte die Nike-Aktien unter Druck. Morgan Stanley korrigierte seine Einschätzung von „Overweight“ auf „Equal-weight“ und senkte das Kursziel von 69 auf 60 Dollar. Analyst Jay Soles Begründung: Der schwächelnde US-Sportbekleidungsmarkt und der zunehmende Wettbewerb könnten den Umsatz von Nike belasten. Dieses Risiko sei im Aktienkurs noch nicht eingepreist.
DER AKTIONÄR sieht vor allem große Kostenfaktoren im Bereich Ausrüsterverträge. Nike gibt viel Geld fürs Marketing für verschiedene Vereine aus – man denke nur an den kürzlich geschlossenen Mega-Deal mit dem FC Barcelona über 105 Millionen Euro pro Saison. Damit will Nike der Konkurrenz im hart umkämpften Ausrüster-Wettstreit die Stirn bieten.
Nike versus Adidas
Die Aktie von Nike verläuft sei Monaten in einer volatilen Seitwärtsbewegung und ist gut fünf Prozent von der 200-Tage-Linie, die bei 54 Euro liegt, entfernt. Eine Besserung des charttechnischen Bildes ist erst möglich, wenn die Aktie auf dem jetzigen Niveau ihren Boden findet. DER AKTIONÄR rät von einem Neukauf ab.
Im Sportartikelbereich sollten Anleger lieber auf das deutsche Äquivalent Adidas setzen. Vergleicht man die Performance der beiden Papiere auf Sicht von sechs Monaten, hat Nike sieben Prozent verloren, während Adidas 20 Prozent Gewinn erzielte.