In der kommenden Woche beginnen die Achtelfinal-Spiele der Champions League. Borussia Dortmund misst sich dann mit dem französischen Meister PSG, Juventus Turin muss eine Woche später zu Olympique Lyon. Die Spieler des aktuell erfolgreichsten börsennotierten Fußball-Clubs verfolgen diese Spiele nur vor dem Fernseher – noch.
Ein überragender Lauf
Denn die Chancen stehen sehr gut, dass Lazio Rom in der kommenden Saison wieder einmal in der Champions League sein wird. Dank eines enorm starken Laufs im Herbst, bei dem mit elf Siegen in Serie sogar ein neuer Vereinsrekord aufgestellt wurde, liegt man nur noch einen Punkt hinter dem Spitzenduo Juventus Turin und Inter Mailand. Auf den Tabellenfünften, der mit der weit weniger lukrativen Europa League Vorlieb nehmen muss, hat man jetzt schon satte 14 Punkte Vorsprung.
Der Konkurrenzdruck bleibt hoch
Doch die Teilnahme an der Königsklasse dürfte angesichts des enormen Kursanstiegs von 50 Prozent seit Oktober bereits längst eingepreist sein. Und es dürfte für den Hauptstadtclub schwer werden, auch im kommenden Jahr wieder unter die ersten vier Plätze zu kommen. Denn die Konkurrenz ist sehr stark: Angefangen beim Serienmeister Juventus Turin über die von ausländischen Investoren gesponserten Mailänder Clubs, hin zu den Champions League-Achtelfinalisten SSC Neapel und Atalanta Bergamo oder dem Stadtrivalen AS Rom – das Gedränge an der Tabellenspitze dürfte groß bleiben.
Keine überzeugenden Zahlen ...
Und die finanziellen Mittel Lazios sind alles andere als groß: Der Verein hat aktuell keinen Trikotsponsor. Das in die Jahre gekommene Olympiastadion ist in der Liga mit durchschnittlich 36.000 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllt. Mit einigen der „Fans“ hat Lazio sogar ein handfestes Problem.
Vor diesem Hintergrund ist es natürlich wenig verwunderlich, dass Lazio in den vergangenen Jahren auf bereinigter Basis (siehe Bild) immer wieder rote Zahlen geschrieben hat – allerdings war man in den letzten Jahren auch nicht in der lukrativen Champions League vertreten. Darüber hinaus drückte eine Nettoverschuldung von zuletzt 56 Millionen Euro, wobei diese zumindest kontinuierlich abgebaut wird.
Es ist durchaus möglich, dass sich die Party der Lazio-Aktie noch einige Monate fortsetzen wird. Die Chancen auf nachhaltigen Erfolg stehen aber eher weniger gut. Ein Einstieg drängt sich daher nicht auf.
Für den AKTIONÄR bleiben daher unter den börsennotierten Clubs Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund am attraktivsten. Allerdings sollten auch hier nach wie vor nur mutige Anleger zugreifen!