Intel hat Microsoft als namhaften Kunden für sein Auftragsfertigungs-Geschäft gewonnen. Der Software-Riese werde einen neuen Chip von Intel mit neuer Produktions-Technologie des Halbleiter-Konzerns bauen lassen, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella bei einer Intel-Veranstaltung am Mittwoch. Es gab zunächst keine Details zum Chip oder Zeitplan. Microsoft hatte zuvor angekündigt, einen Computer-Prozessor und einen Spezialchip für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln.
Intel-Chef Pat Gelsinger will seinen Konzern stärker als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler etablieren und damit vor allem mit dem heute führenden Hersteller TSMC aus Taiwan konkurrieren. Gelsinger gab das Ziel aus, Intel-Kunden in wenigen Jahren die modernste Produktions-Technologie anzubieten. Bisher sammelte Intel als Auftragsfertiger Aufträge in Höhe von 15 Milliarden Dollar ein.
Intel plant gerade neben Werken in den USA auch zwei Fabriken in Magdeburg, in denen hochmoderne Chips produziert werden sollen. Der Konzern kündigte bei dem Event am Mittwoch den nächsten Schritt in der Prozessor-Fertigung mit einer noch höheren Transistoren-Dichte an.
US-Regierung liefert zusätzlichen Rückenwind
Die US-Regierung stellt der amerikanischen Chipindustrie nach den bisherigen Milliarden-Subventionen weitere Unterstützung in Aussicht. "Wenn wir global wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir weiter investieren", sagte Handelsministerin Gina Raimondo am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Chipriesen Intel. Sie antwortete auf die Frage von Konzernchef Pat Gelsinger, ob ein zweites US-Gesetz zur Unterstützung der Chipindustrie nötig sein werde. Die erste Gesetzesinitiative hatte Sorge vor einem Subventionswettlauf mit der EU ausgelöst, die mit einem eigenen Chip-Gesetz antwortete.
"Wir können und wollen nicht alles in Amerika produzieren", schränkte die per Video zugeschaltete Raimondo ein. Aber man wolle mehr Sicherheit in der Lieferkette. Praktisch alle hochmodernen Chips zum Beispiel für Smartphones werden heute in Taiwan produziert - und im Westen gibt es die große Sorge, dass politische Spannungen mit China die Zufuhr unterbrechen könnten.
Mit Material von dpa-AFX