Die Aktien des Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmens VTG sind nach dem Engagement eines neuen Großaktionärs stark nachgefragt. Die Kühne Holding übernahm eine Beteiligung von mehr als 20 Prozent von Wilbur Ross. Startet die SDAX-Aktie eine neue Aufwärtsbewegung?
„Ich freue mich sehr, dass wir mit der Kühne Holding AG einen starken, erfahrenen Investor gewinnen konnten, dessen langfristiger Anlagehorizont sehr gut zu unserem Geschäftsmodell passt“, kommentiert VTG-Vorstand Dr. Heiko Fischer die Entwicklung. „Gleichzeitig danke ich Wilbur Ross für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und seine Unterstützung unserer Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren.“ Ross hatte das Unternehmen 2005 von der TUI AG übernommen und 2007 an die Börse gebracht.
Mit dem Erwerb der Anteile wird die Kühne Holding AG zum zweitgrößten Aktionär nach Andreas Goer, der 29 Prozent der Anteile an der VTG Aktiengesellschaft hält. Weitere zehn Prozent hält die Joachim Herz Stiftung Hamburg.
Karl Gernandt, Executive Chairman der Kühne Holding AG, erklärt: „Das Geschäftsmodell der VTG Aktiengesellschaft überzeugt uns; es ist nachhaltig und qualitätsorientiert. Die von uns erworbene, maßgebliche Beteiligung an der VTG Aktiengesellschaft passt perfekt in den strategischen Rahmen unseres Portfolios.“ Die Kühne Holding AG, mit Sitz in der Schweiz, ist im Besitz von Klaus-Michael Kühne und hält verschiedene Beteiligungen unter anderem in den Bereichen internationale Logistik und Reedereien.
Operativ befindet sich der Schienenlogistiker weiter auf Wachstumskurs. Die jüngste Refinanzierung des Unternehmens trägt Früchte. Im Mittelpunkt der unternehmerischen Entwicklung stehen 2016 und darüber hinaus die Themen Innovationen, Digitalisierung und Vereinfachung von Prozessen und Strukturen unter dem Stichwort VTG 4.0. Für das laufende Jahr peilt der SDAX-Konzern weiterhin einen Umsatz zwischen 1,03 Milliarden Euro und 1,07 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,03 Milliarden Euro) an, während das EBITDA zwischen 345 Millionen Euro und 355 Millionen Euro (Vorjahr: 336,5 Millionen Euro) liegen soll. Mit dem neuen Großaktionär im Rücken dürfte die Aktie nun die 30-Euro-Marke ins Visier nehmen.