Übernahmefantasien haben die Aktien der Deutschen Telekom kurz nach Weihnachten auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren getrieben. Berichte über Finanzierungspläne des japanischen Mobilfunkers Softbank für den Kauf der Telekom-Tochter T-Mobile US sorgen für weiteren Auftrieb.
Am Freitagvormittag kletterte die T-Aktie auf 12,59 Euro. Mehr hatten sie zuletzt Anfang März 2008 gekostet. Das Papier gewann seit Ende 2012 rund 46 Prozent und liegt damit in Sachen Performance derzeit auf Platz vier im DAX. Die Papiere des Bonner Konzerns waren bereits im September im Zuge der freundlichen Stimmung an den Märkten und der Konsolidierungswelle in der Branche aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf erwacht. Berichte über Interessenten für die eigene US-Tochter brachten dann Mitte Dezember weiteren Schwung in den Kurs.
Einem Medienbericht zufolge könnte der japanische Mobilfunker und Internetkonzern Softbank den US-amerikanischen Anleihenmarkt anzapfen, um einen Kauf der Telekom-Tochter zu finanzieren. Eine mögliche Übernahme nimmt damit etwas konkretere Formen an, nachdem Mitte Dezember Spekulationen über ein Interesse der Softbank-Tochter Sprint Nextel aufgekommen waren. Der Wettbewerber von T-Mobile US wurde 2013 von Softbank aufgekauft. Zudem wurde der Satelliten-Fernsehanbieter Dish als ein potenzieller Interessent genannt. 2011 war eine geplante Veräußerung von T-Mobile US an AT&T am Widerstand der US-Wettbewerbshüter gescheitert. Die Telekom brachte das Unternehmen dann an die Börse und hält derzeit noch etwa 70 Prozent an ihm.
Kurzfristig sieht es für die T-Aktie dennoch gut aus. Nach dem charttechnischen Break eröffnet sich weiteres Potenzial bis zunächst 13 Euro. Mittelfristig dürfte das DAX-Papier die Marke bei 16 Euro ins Visier nehmen. Ein Stopp bei 9,50 Euro sichert die Position nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)