Bald ist es fünf Jahre her, dass die Corona-Pandemie Milliarden Menschen in den Hausarrest zwang und als Nebeneffekt weltweit einen gewaltigen Push bei Video-Streaming auslöste. Netflix und andere Anbieter erlebten traumhafte Zuwachsraten bei Nutzern und Nutzung. Auch die kräftige Korrektur Anfang 2022 ist längst Geschichte. Die Aktie von Netflix hat vor Kurzem ein neues Allzeithoch markiert. Im 52-Wochen-Vergleich gehört sie zu den neun besten Werten im Nasdaq 100.
Der Kampf unter den Anbietern ist mittlerweile aggressiver geworden, ein Verdrängungswettbewerb hat eingesetzt. „Klassische Sender und Streamer nähern sich immer mehr an, Amazon oder Netflix etwa setzen jetzt Werbung ein und zeigen Live-Übertragungen, während die TV-Sender ihren Fokus auf ihre Streamingangebote legen", so das Vorstandsmitglied des Londoner Unterhaltungsproduzenten Fremantle, Jens Richter.
Zugleich nutzen TV-Stationen bekannte Formate aus ihrem linearen Programm, um Reichweite auf ihren Onlineplattformen zu erreichen. Einen ganz eigenen Weg geht Netflix. Obwohl das US-Unternehmen bereits viele erfolgreiche Serien selbst produziert hat, wollte die Mutter aller Streamingdienste sie noch nie an einen anderen Anbieter verkaufen – das macht sonst in der Branche niemand so.
Netflix geht zudem seit einigen Monaten gegen das Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus vor. Das treibt auch das Wachstum der Nutzerzahlen an. Viele bisherige Trittbrettfahrer holten sich ein eigenes Abo, statt Netflix den Rücken zu kehren.
Zuletzt konnte sich Netflix zudem über einen starken Start der zweiten Staffel der koreanischen Produktion "Squid Game" freuen. Das geht aus den neuesten Netflix-Wochencharts hervor (23. bis 29.12.), die am Dienstagabend veröffentlicht worden sind. Die sieben neuen Episoden (zwischen 50 und 75 Minuten lang) gingen am 26. Dezember online. Das Drama um scheinbar harmlose, jedoch am Ende tödliche Kinderspiele ist die erfolgreichste Netflix-Serie überhaupt.
Seit dem Tief im Jahr 2022 bei 162,71 Dollar kennt die Aktie von Netflix fast nur noch eine Richtung: die nach oben. Anfang Dezember markierte sie bei 941,75 ein neues Rekordhoch. Auch AKTIONÄR-Leser liegen seit der erneuten Empfehlung im Oktober 2024 bereits wieder gut vorne. Gewinne mit einem Stopp bei 660,00 Euro laufen lassen.
Enthält Material von dpa-AFX