Über Monate hinweg hat sich die Aktie von Netflix von ihrem Frühjahrs-Crash erholt und kratzte jüngst wieder an der 250-Dollar-Marke. Doch ein schwaches Marktumfeld, eine Kündigung und weitere Nachrichten über Einsparungen brachten die Papiere in den vergangenen Tagen ins Straucheln. Doch das Potenzial zur Outperformance bleibt.
Vergangene Woche verlor die Netflix-Aktie rund 5,8 Prozent. Es waren dabei nicht nur die bekannten Probleme, die für die Kursverluste verantwortlich waren. Denn mit Ken Barker hat vergangenen Freitag der Chef der Buchhaltung überraschend gekündigt. Laut Netflix waren jedoch persönliche Gründe für die Kündigung entscheidend, es hätte keine internen Konflikte gegeben – ein gewisser Beigeschmack bleibt allerdings.
Zudem plant Netflix laut dem Wall Street Journal weitere Kosteneinsparungen. Der Streaming-Dienst wolle aus Kostengründen bei seinen Comedy-Specials künftig keine hohe Einmal-Vergütung für die Sendung bezahlen, sondern die Produktion nur über eine gewisse Zeit lizensieren. Sparmaßnahmen beim wichtigen Content kommen bei Anlegern überhaupt nicht gut an.
DER AKTIONÄR glaubt, dass der Netflix-Aktie in den vergangenen Tagen insbesondere der schwache Gesamtmarkt nach der Fed-Sitzung zugesetzt hat – und Kündigungen sowie weitere Einsparungen sind sicherlich keine Hilfe. Mittelfristig besitzt das Streaming-Papier aber dank dem bald startenden werbegestützten Abonnement durchaus Potenzial zur Outperformance. Es heißt also weiterhin dranbleiben, auch wenn die Erholung gerade stockt.