Mit dem entschiedenen Vorgehen gegen das Teilen von Zugangsdaten scheint Netflix den erhofften Volltreffer gelandet zu haben. So ist die Zahl der US-Neuabonnenten in den Tagen nach dem Schritt noch stärker angestiegen als während des Corona-Booms im Frühjahr 2020. Die Aktie des Streaming-Giganten legt am Freitag weiter zu.
Wie der Datendienstleister Antenna ermittelt hat, stieg die Zahl der Neuanmeldungen in den USA in den ersten sechs Tagen nach dem Schritt massiv an. Im Schnitt hätten sich pro Tag 73.000 Neukunden registriert, was ein Plus von 102 Prozent zum Durchschnitt der vorherigen 60 Tage bedeutet. Alleine am 26. und 27. Mai, also den beiden Tagen nach dem Ende des Passwort-Sharings, gewann Netflix laut Antenna jeweils fast 100.000 Abonnenten dazu.
Zwar registrierte der Datendienstleister auch eine erhöhte Abmeldequote, jedoch übersteigt die Zahl der Neukunden diese deutlich. Das Verhältnis von Sign-ups zu Kündigungen seit dem 23. Mai liegt bei plus 25,6 Prozent.
Netflix hatte in der Vergangenheit wiederholt auf die hohe Zahl von Schwarz-Streamern hingewiesen, war jedoch lange davor zurückgeschreckt, dies technisch zu unterbinden. Laut Unternehmensangaben hatten weltweit mehr als 100 Millionen Menschen den Service genutzt, ohne dafür zu bezahlen.
Die Papiere des Streaming-Giganten setzen am Freitag ihren Aufwärtstrend weiter fort und notieren aktuell fast drei Prozent fester. Charttechnisch befindet sich das nächste Ziel an der Oberseite des seit Juli 2022 gültigen Trendkanals bei 480 Dollar.
Die Praxis der Passwort-Sharings zu unterbinden, war der richtige Schritt und zahlt sich bereits in den ersten Tagen aus. Zwar dürfte der Boom in absehbarer Zeit nachlassen, DER AKTIONÄR ist jedoch weiterhin von den positiven Aussichten für das Unternehmen überzeugt. Investierte Anleger bleiben bei Netflix an Bord.