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21.03.2019 Andreas Deutsch

Netflix: "Bären liegen völlig falsch - Ziel: 463 Dollar"

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Netflix

Kaum etwas wird unter Anlegern aktuell so leidenschaftlich diskutiert wie die Zukunft des Streaming-Marktes. Was hat Apple vor? Wie stark wird Walt Disney durch die Fox-Assets wirklich sein? Ist Platzhirsch Netflix bereit für die Gegenattacke? Für Aufsehen sorgt jetzt eine Studie von Imperial Capital.

Imperial-Capital-Analyst David Miller ist optimistisch für Netflix – und hat damit eine Rallye ausgelöst. Der Titel kletterte am Mittwoch um fast fünf Prozent und brach aus der wochenlangen Seitwärtsrange aus. Kurzfristig hat die Aktie nun Luft bis 390 Dollar.

Miller erwartet positive Nachrichten von Netflix zum ersten Quartal 2019. „Netflix könnte ein besser als erwartetes Nutzerwachstum melden“, so Miller. Laut dem Experten unterschätzen immer noch viele zu viele das internationale Geschäft von Netflix. „Viele Anleger denken, Netflix würde lediglich all seine US-Serien synchronisieren und im Ausland ausstrahlen. Aber der Konzern produziert Content, der auf den Geschmack in den jeweiligen Ländern zurechtgeschnitten ist.“

Miller sieht ein Kundenwachstum in den USA im ersten Quartal von 1,63 Millionen. Zuvor war er lediglich von 1,6 Millionen neuen Nutzern ausgegangen. Sein Kursziel: 463 Dollar.

So weit, so gut. Der Haken bei der Geschichte: Der immer härter werdende Kampf um die Kunden geht mächtig ins Geld. Im vierten Quartal schlug jeder Netto-Neukunde mit 105 Dollar Marketingkosten zu Buche. Das ist nur der globale Durchschnitt. In den USA musste Netflix sogar 252 Dollar je Neukunden in Marketing investieren. Gleichzeitig liegt auf Quartalsbasis der Umsatz je Kunde gerade einmal bei 29 Dollar.

Damit die Kunden bei der Stange bleiben, reicht es nicht, wenn Netflix guten Content zeigt, es muss sehr guter bis überragender Content sein. 2018 gab Netflix zehn Milliarden für Serien und Filme und damit zwei Drittel des kompletten Konzernumsatzes aus. 2019 könnten es bis zu 15 Milliarden Dollar sein. Flops kann sich das Unternehmen nicht leisten.

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Nicht zu bullish werden!

DER AKTIONÄR will den Erflog von Netflix nicht schlechtmachen. Der Content, den der Platzhirsch zeigt, ist weitestgehend erstklassig und Netflix hat zurecht eine große Fangemeinde. Allerdings wird die Luft durch den immer härter werdenden Wettbewerb dünner. Zu bullish sollte man deswegen nicht sein. Kursziel des AKTIONÄR: 370 Euro, Stopp: 260 Euro.

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