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Foto: Ken Wolter/Shutterstock
25.07.2024 Carsten Kaletta

Nestlé: Halbjahres-Zahlen schmecken Anlegern nicht

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Nestlé

Nestlé hat den Anlegern am Donnerstag wenig bekömmliche Halbjahres-Zahlen serviert. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern hat zwar beim Betriebsgewinn die Erwartungen erfüllt, umsatzseitig jedoch die Schätzungen verfehlt. Zudem müssen die Schweizer ihre Jahresprognose nach unten anpassen. Grund dafür sind geringere Preissteigerungen als bislang angenommen. 

Konkret nahm Nestlé im Berichtszeitraum 45 Milliarden Franken (46,7 Milliarden Euro) ein und damit 2,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dabei drückten negative Wechselkurseffekte den Umsatz um 4,4 Prozent. Organisch - also um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigt - wuchs der Lebensmittelkonzern aber um 2,1 Prozent. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Experten hatten im Schnitt mit einem organischen Wachstum von 2,4 Prozent gerechnet. 

Geringere Preissteigerungen

Grund für das langsamere Wachstum war, dass die Preiserhöhungen deutlich zurückgingen. Nestlé erhöhte die Preise im ersten Halbjahr durchschnittlich um 2,0 Prozent. Im ersten Quartal hatten die Preiserhöhungen noch 3,4 Prozent betragen. Das Unternehmen wird die Preise jetzt auch im Gesamtjahr weniger stark erhöhen als bislang erwartet. Darum senkt das Unternehmen die Erwartungen für das organische Wachstum von bislang „um die vier Prozent“ auf „mindestens drei Prozent“. 

Positives Volumenswachstum

Doch während das Unternehmen zum Jahresstart - auch dank der Preiserhöhungen - noch die Zurückhaltung der Konsumenten gespürt hatte, griffen diese im zweiten Jahresviertel wieder verstärkt zu Nestlé-Produkten wie Cini-Minis-Cerealien, Kitkat-Schokoriegeln oder Hirz-Joghurts. Das Mengenwachstum (internes Realwachstum, RIG) betrug im zweiten Quartal plus 2,2 Prozent, nach minus 2,0 Prozent im ersten Jahresviertel. Es war damit so hoch wie seit dem Startquartal 2022 nicht mehr. 

Gewinn im Rahmen der Erwartungen

Der Betriebsgewinn (EBIT) von Januar bis Juni ging leicht auf 7,8 Milliarden Franken zurück. Analysten hatten mit einem Gewinn in dieser Größenordnung gerechnet. Die zugrunde liegende operative Marge als Maß für die Profitabilität nahm derweil um 0,3 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent zu. Unter dem Strich erzielte Nestlé wie im Vorjahresabschnitt einen Reingewinn von rund 5,6 Milliarden Franken. 

Nestlé (WKN: A0Q4DC)

Nestlé hat trotz der Rückkehr zu Volumenwachstum die Investoren aufgrund des reduzierten Ausblicks enttäuscht. Entsprechend steht die ohnehin charttechnisch angeschlagene Aktie im frühen Handel unter Druck und notiert sowohl unter dem GD200 als auch GD50. Anleger, die mit einem Neueinstieg liebäugeln, sollten daher weiterhin das Geschehen von außen beobachten. Wer investiert ist, bleibt weiter an Bord und beachtet den vom AKTIONÄR empfohlenen Stopp bei 85,00 Euro. 

Hinweis: Nestlé ist Mitglied im DER AKTIONÄR Schweiz Index und hat dort hinter Novartis und Roche die dritthöchste Gewichtung. Mit dem Indexzertifikat DA0AAW können Anleger nahezu eins zu eins an der Entwicklung von 15 Schweizer Unternehmen teilhaben. Mehr Informationen zum Index gibt es hier

(Mit Material von dpa-AfX)

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