Der große Hype um Gras-Aktien ist vorüber, die Kurse der Produzenten sind in den letzten Monaten stark zurückgekommen. Die Erwartungshaltung an die Unternehmen ist so niedrig wie nie – und eröffnet gerade deshalb Potenzial, wie Canopy Growth beweist.
Zugegeben, die Q3-Ergebnisse von Canopy fielen nicht in die Kategorie „extrabreit“, doch mit einem geringer als erwarteten Verlust von 0,28 Kanadischer Dollar bei Erlösen von 140,9 Millionen Kanadischer Dollar wusste das Unternehmen zur Wochenmitte dennoch zu überzeugen. An der Wall Street notiert Canopy bei 9,11 Dollar, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag.
Des Rätsels Lösung: Die Erwartungshaltung war so gering, dass es den Kanadiern leichtgemacht wurde, positiv zu überraschen.
Anlegern mit einem Faible für riskante Aktien eröffnet die Entwicklung Chancen, denn mit Aurora Cannabis wird ein weiterer Branchenplayer heute nach Handelsende seine Bücher öffnen. Wie bei Canopy ist die Erwartung auch hier gedämpft.
Im Schnitt rechnen Analysten mit einem Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf 58,9 Millionen KanDollar. Jedoch soll die Profitabilität gestiegen sein, wobei diese Bezeichnung bei einem erwarteten operativen Verlust von elf Millionen KanDollar irreführend ist. Der guten Ordnung halber: Die Konsenseinschätzung der Analysten zu Aurora lautet auf „Verkaufen“.
Die Aktie von Aurora hat sich im Sog der Canopy-Überraschung ebenfalls um rund 15 Prozent nach oben bewegt. Konkurrent Tilray Brands notiert heute 6 Prozent fester. Schafft es Aurora mit seinen Q2-Zahlen, die Prognosen zu übertreffen, könnte das Pot-Play am Abend noch einmal richtig Gas geben. Die Umstände erscheinen günstig.