Während mit Solarworld der letzte große deutsche Modulproduzent von der Bühne verschwindet, geht es dem Wechselrichterhersteller SMA trotz einiger Schwierigkeiten vergleichsweise gut: Im ersten Quartal gingen zwar die Umsätze von 250 auf 170 Millionen Euro zurück, doch das EBITDA blieb mit 16 Millionen Euro (Vorjahr 41 Millionen) im Plus. Hoffnung macht der Ende April um 20 Prozent auf 646 Millionen Euro gestiegene Auftragsbestand. Denn selbst der deutsche Markt wächst wieder: Laut der Bundesnetzagentur gingen im ersten Quartal 65 Prozent mehr Solaranlagen ans Netz als im Vorjahr.
Doch es gibt einen Haken: Parallel zur steigenden Absatzmenge in GW leidet die Wechselrichter-Branche unter einem Preisverfall von rund 20 Prozent innerhalb eines Jahres. Grund: In den Markt drängen aggressive chinesische Anbieter wie Huawei. Christopher Rathke von Arcane Capital Advisors bleibt daher gegenüber dem AKTIONÄR skeptisch, ob SMA Solar seine Marge wieder auf alte Niveaus heben kann. Positiv für den Solar-Experten hingegen: „Die qualitativ sehr hochwertigen Produkte, die auch bei Daimler Benz oder LG für ihre Batterie-Management-System bevorzugt eingesetzt werden.“
Kaufsignal für Trader!
Mit einer Nettocash-Position von 400 Millionen Euro ist SMA Solar für jede Krise gerüstet. Angesichts der Bewertung mit einem einfachen Jahresumsatz bestehen Chancen für die Aktie, sollte der Wandel zu einem One-Stop-Shop für die Vernetzung von Speicherbatterien, Solaranlage und Elektroauto gelingen. Das größte Risiko bleibt der Preisdruck in der Branche. Charttechnisch wurde vor wenigen Tagen ein kurzfristiges Kaufsignal geliefert. Für Trader durchaus interessant.