21 Prozent notiert der S&P 500 seit Jahresanfang im Minus. Das ist die schlechteste Kursentwicklung amerikanischer Aktien seit 1932. In Deutschland sieht es nicht besser aus: Der DAX hat 2022 17 Prozent verloren. John Stoltzfus lässt sich trotzdem nicht von seiner super optimistischen Prognose abbringen.
„Wir glauben nicht, dass es eine Rezession geben wird. Wir haben die Chance, sie zu vermeiden“, so Stoltzfus, Investmentstratege bei Oppenheimer & Co. Es sei keine leichte Zeit, das sei ihm bewusst. „Aber wir denken, dass die Fed aufgrund ihrer Erfahrung im Umgang mit der Finanzkrise sehr fähig ist, mit der jetzigen Krise umzugehen.“
Die amerikanische Notenbank sei sehr wohl in der Lage, das Tempo der Inflation zu kontrollieren. „Zudem wird sich die Lage bei den Lieferketten entspannen.“
Deswegen bleibe er bei seinem Kursziel für den S&P 500 von 5.300 Punkten bis zum Jahresende. Das entspricht einer Rally von 40 Prozent.
„Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus“, so Stoltzfus. „Aber wir denken, dass wir in die richtige Richtung gehen. Das Licht, das wir im Tunnel sehen werden, wird Sonnenlicht sein und nicht das Scheinwerferlicht einer Lokomotive.“
Nach dem katastrophalen ersten Halbjahr kann es in der zweiten Jahreshälfte eigentlich nur besser werden an der Börse, zumal etliche Risiken in den Kursen weitestgehend eingepreist sind. Bekommen Fed und die anderen Notenbank die Inflation schnell in den Griff, sind wahrscheinlich nicht 40 Prozent, aber doch merklich höhere Kurse in den kommenden Monaten drin.