Der Handelskrieg mit den USA hinterlässt tiefe Spuren in der chinesischen Wirtschaft – so dachten nicht nur viele Anleger, sondern auch die meisten Volkswirte. Die am Donnerstag veröffentlichten Handelsdaten belegen nun: Die Angst vor einem Konjunktureinbruch war wohl übertrieben. Ist das die Trendwende für chinesische Aktien?
Am Morgen meldeten staatlichen Stellen in China Handelsdaten und die hatten es in sich. Zwar sanken die Einfuhren im Januar gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent. Volkswirte hatten jedoch mit einem regelrechten Einbruch um zehn Prozent gerechnet. Bei den Exporten ergab sich ein Plus von 9,1 Prozent statt eines Rückgangs um 3,2 Prozent.
Chinas Handelsüberschuss übertraf mit 39,2 Milliarden Dollar die Erwartungen (33,5 Milliarden) ebenfalls. Noch wollen sich die Volkswirte allerdings nicht geschlagen geben, sie verwiesen bei den Daten auf Verschiebungen durch zahlreiche Feiertage. Auch sei ein einzelner Ausreißer noch kein Trend, so der Tenor.
Trotz der verhaltenen Reaktion der Experten dürften chinesische Aktien von den jüngsten Konjunkturdaten profitieren. Ein Großteil der 2018 erlitteten Kursverluste sind der Angst zuzurechnen, dass der Handelskrieg zwischen China und den USA die Volkswirtschaft im Riesenreich massiv belastet. Die nun veröffentlichten Werte dürften diese Sorgen zumindest dämpfen.
Anleger sollten bei der Aktienauswahl trotzdem genau hinsehen, bevor sie erste Positionen aufbauen. So geht eine Alibaba oder Tencent eigentlich immer und auch Baidu sollte in einem positiveren Umfeld besser laufen.
Daneben empfiehlt DER AKTIONÄR einige spannende Nebenwerte aus dem chinesischen Tech-Sektor, darunter die sozialen Netzwerke Momo und Weibo, die E-Commerce-Plattformen JD.com und Baozun oder auch die chinesische Ausgabe von Netflix, iQiyi.
Top-China-Quartett in einem Index
Anlegern, denen Einzelinvestments in chinesische Aktien zu risikoreich erscheinen, können auf verschiedene Zertifikate auf den WANT-Index ausweichen. Der WANT-Index bildet die Kursentwicklung der vier China-Aktien Weibo, Alibaba, Netease und Tencent ab und hat mit dem Sprung über die horizontale Widerstandszone (grün) ein technisches Kaufsignal generiert.
Neben einem Faktor1-Zertifikat (WKN MF2RK1), das die Wertentwicklung des Index 1:1 nachbildet, sind auch Produkte mit Hebel 2 und 5 erhältlich.
Hier geht es zum Emittenten Morgan Stanley.